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Insulinresistenz: Schwerwiegendes Zukunftsproblem?
Förderung der Insulinresistenz?

Insulinresistenz: Schwerwiegendes Zukunftsproblem?

Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.

Aachen – (fet) – Insulinresistenz verursacht weitaus mehr als nur Diabetes mellitus. Das für den Kohlenhydratstoffwechsel wichtige Hormon steht mit rund der Hälfte aller ernährungsmitbedingten Erkrankungen in Verbindung und dennoch findet es nicht die nötige Aufmerksamkeit in der Behandlung dieser.

Die Forschung zeigt schon seit Jahren die negativen Effekte von zu hohen Glucose- und damit Insulinspiegeln auf ernährungsmitbedingte Erkrankungen. Jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse hinzu, die eine bestehende Insulinresistenz mit als Hauptursache für das metabolische Syndrom beschreiben. Obwohl die Studienlage erdrückend ist, verändert sich nur wenig in der medizinischen Behandlung sowie den daraus folgenden Ernährungsempfehlungen. Schon mit ausreichender Bewegung ist es möglich, die Anzahl der Insulinrezeptoren, Insulinempfindlichkeit und -wirkung zu erhöhen und dadurch den Blutzuckerspiegel effektiv zu senken.

Insulinresistenz ist eine verminderte Reaktion der peripheren Gewebe auf das Hormon Insulin, welches für die Einschleusung von Glucose aus dem Blut in die Zellen verantwortlich ist.

Doch wodurch wird eine Insulinresistenz ausgelöst? An erster Stelle sind Bewegungsmangel sowie eine hyperkalorische Kost, die zu Übergewicht führen, zu nennen. Zusätzlich fördern Schlafdefizit, Mangel an Tageslicht, Dysstress sowie Rauchen die Resistenz. Diese Faktoren führen Anfangs zu einem Stoffwechselzustand mit hohen Insulinwerten bei normalen oder leicht erhöhten Blutzuckerkonzentrationen. Das Hormon ist jedoch zunehmend nicht mehr in der Lage, die Funktion an den Zielorganen wie Leber, Fettgewebe und Skelettmuskulatur zu entfalten. Um die verminderte Reaktion zu kompensieren, schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus. Mit dieser Übersekretion gelingt es zunächst, den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten. Nach langfristiger Überbeanspruchung der Bauchspeicheldrüse ist das maximale Niveau der Insulinproduktion erreicht. Es beginnt das Stadium der gestörten Glukosetoleranz. In dieser Phase sind die Zellen gegenüber Insulin bereits resistent, so dass der Organismus hohe Blutzuckerkonzentrationen nach dem Essen nicht mehr abfangen kann und ein Kreislauf von Folgeschäden beginnt. Es können Erkrankungen wie der klassische Diabetes mellitus, aber auch kardiovaskuläre Erkrankungen, Gicht, nicht-alkoholische Fettleber, Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen, einige Krebserkrankungen, Gefäßschädigungen bis hin zu Morbus Alzheimer entstehen.

Ein Zusammenhang ist zu verdeutlichen: Bei übergewichtigen, insulinresistenten Menschen, die nach landläufiger Empfehlung besonders kohlenhydratreich essen, kann der gesundheitsschädigende Kreislauf früher sowie stärker einsetzten.