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Jeder kann ein Lebensretter sein: Deutsche Leberstiftung informiert zum Tag der Organspende über die Lebertransplantation

Pressemitteilung

Hannover – In Freiburg wird am 1. Juni 2024 mit einer Veranstaltung der diesjährige Tag der Organspende begangen. Der bundesweite Aktionstag steht unter dem übergeordneten Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ und stellt außerdem die Aufforderung „Zeit, Zeichen zu setzen“ in den Mittelpunkt. Das Ziel ist, auf das komplexe Thema Organspende aufmerksam zu machen und gleichzeitig all den Menschen zu danken, die mit ihrer Organspende ein Leben gerettet haben. Die Deutsche Leberstiftung nimmt den Aktionstag zum Anlass, auf die entscheidende Rolle von Lebertransplantationen bei der Rettung von Menschenleben und der Wiederherstellung der Gesundheit bei schweren Lebererkrankungen hinzuweisen.

„Liegt bei einem Patienten eine Funktionsstörung der Leber mit teilweisem oder vollständigem Ausfall ihrer lebenswichtigen Stoffwechselaufgaben vor, eine sogenannte Leberinsuffizienz, ist eine Lebertransplantation, kurz LTX, die letzte Therapieoption. Ein Leberersatzverfahren, vergleichbar mit der Dialyse für niereninsuffiziente Patienten, existiert im klinischen Alltag noch nicht“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, und nennt die häufigsten Ursachen, die eine Lebertransplantation erforderlich machen: „In den westlichen Ländern sind die Leberzirrhose und deren Komplikationen wie Leberzellkrebs (HCC) oftmals der Grund dafür, dass der Patient ein Ersatzorgan benötigt. Die Leberzirrhose wurde in den westlichen Ländern bis vor einigen Jahren am häufigsten durch eine chronische Virushepatitis (B, C und/oder delta) oder langjährigen, übermäßigen Alkoholkonsum verursacht. In den letzten Jahren ist die Metabolisch-assoziierte Steatohepatitis (MASH) der häufigste Grund für eine Leberzirrhose. Auch das akute Leberversagen, das beispielsweise nach einer Vergiftung mit Knollenblätterpilzen auftreten kann, macht unter Umständen eine – in diesen Fällen sofortige – Transplantation notwendig.“

Noch immer übersteigt die Zahl der Menschen, die in Deutschland auf der Anmeldeliste für eine Lebertransplantation stehen, die Zahl der zur Verfügung stehenden Spenderorgane. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) stieg die Anzahl der Anmeldungen für eine Lebertransplantation von 1.296 im Jahr 2022 auf 1.395 im Jahr 2023. Auch wenn bei den durchgeführten Lebertransplantationen im Jahr 2023 ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen ist – 868 Transplantationen im Jahr 2023 gegenüber 748 im Jahr 2022, in dem es pandemiebedingt einen starken Rückgang gab – gibt es noch immer viele Menschen, für die keine dringend benötigte Spender-Leber zur Verfügung steht. Hinter diesen Zahlen stehen menschliche Schicksale, Betroffene, deren Lebererkrankung zum relevanten Überlebensthema wird.

Diese Relevanz des Themas Organspende kennt auch der Apotheker Gerd Böckmann. Er ist unter anderem Vorsitzender von Lebertransplantierte Deutschland e. V., stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung und als Patientenvertreter Mitglied in der Ständigen Kommission Organtransplantation (STÄKO) der Bundesärztekammer. Böckmann wurde 2015 im Alter von 55 Jahren eine Spenderleber transplantiert, nachdem zwei seltene Autoimmunerkrankungen seine Leber so stark unumkehrbar geschädigt hatten, dass sie ihre lebenswichtigen Funktionen nicht mehr erfüllen konnte.

Seitdem setzt er sich ehrenamtlich gemeinsam mit fast einhundert weiteren Betroffenen, der mit 1.400 Mitgliedern bundesweit größten Patientenselbsthilfeorganisation von Transplantierten, für die wichtigen Themen Lebertransplantation und Organspende ein. „Es ist gut, dass der jährliche Aktionstag dazu beiträgt, die Organspende und besonders die Details zum Organspendeausweis in die Öffentlichkeit zu bringen, um sie gesellschaftlich zu diskutieren und die Akzeptanz für die Organspende zu erhöhen. Als Mitveranstalter sind wir mit einem Stand vertreten und auch ich persönlich beteilige mich wieder an der Aktion ‚Geschenkte Lebensjahre‘, die beim Tag der Organspende zum festen Programm zählt und mit der Betroffene ihr ganz persönliches Zeichen setzen“, erklärt Böckmann und gibt zu bedenken: „Jeder kann in die Situation geraten, ein gespendetes Organ zu benötigen. Jeder sollte seine individuelle Entscheidung zur Organspende treffen. Wenn keine Entscheidung getroffen wurde, werden die Angehörigen im schlimmsten Moment, direkt nach Bekanntgabe des Todes, damit konfrontiert.“

Umfragen kommen zu dem Ergebnis, dass die Deutschen, immerhin 84 Prozent, eine hohe Bereitschaft zur Organspende haben, doch die Realität sieht anders aus: Nur 44 Prozent haben ihre Entscheidung schriftlich auf einem Organspendeausweis, in einer Patientenverfügung oder beidem dokumentiert. Damit eine Entscheidung eventuell leichter zu treffen ist, gibt es seit dem 18. März 2024 in Deutschland auf dem Organspende-Onlineportal eine zusätzliche digitale Option, den eigenen Willen in einem Register festzulegen. Ob digital oder analog mit dem Organspendeausweis im Scheckkartenformat, der in jede Geldbörse passt, das Wichtigste ist, die Entscheidung zu dokumentieren.