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Kein Vertrauen mehr in die Politik

Apothekerverband warnt vor Apothekenschließungen

Offenbach, 12. November 2010 – Das gestern von der Regierungskoalition beschlossene Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz hat beim Hessischen Apothekerverband die Alarmglocken schrillen lassen. Das Bundeskabinett hatte mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP beschlossen, den Zwangsrabatt, den die Apotheken den Krankenkassen zu gewähren haben, für die Jahre 2011 und 2012 von 1,75 Euro auf 2,05 Euro pro Packung zu erhöhen. Das würde für die Durchschnittsapotheke ein Ertragsminus von 7.500,00 Euro bedeuten.

Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Peter Homann reagierte mit Wut und Entsetzen auf die gefassten Beschlüsse. „Diese Maßnahme wird bei einer Reihe von Apotheken zum wirtschaftlichen Kollaps führen. Die Apotheken – vor allem im ländlichen Raum – leben zu über 85 Prozent von den zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen ausgestellten Rezepten. Sie haben keine Möglichkeit, Einbußen in dieser Größenordnung zu kompensieren“.

Wie absurd das Vorgehen der Regierung gegen die Apotheken sei, werde dadurch deutlich, dass die Apotheken nur 2,5 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen verantworten. Die Verwaltungsausgaben der Krankenkassen seien doppelt so hoch wie das Honorar für die Versorgung der Apotheken. Zudem beschäftigten die Kassen deutlich weniger Menschen.

Man müsse kein Prophet sein, um festzustellen, dass dies zu erheblichen Einschnitten für viele Patienten führen werde. Gerade ältere und immobile Menschen seien darauf angewiesen, ihre Arzneimittel in der Apotheke vor Ort zu holen und sich entsprechend beraten zu lassen. Nicht selten sei die Apotheke die soziale Anlaufstelle für die ältere Bevölkerung. „Die Apotheken in Hessen bieten über 11.000 wohnortnahe Arbeitsplätze, auch diese werden mit Vorsatz und ohne Not gefährdet“, so Homann weiter. „Die Politik hat unser Vertrauen verloren!“, lautete das Fazit des Verbandschefs.