Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


KKH ist gegen die Erhöhung der Zuzahlung bei Krebserkrankungen

Bestrafung von Krebspatienten ist der falsche Weg

Hannover – 19. Oktober 2006 – Aus Sicht der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) muss verhindert werden, dass Krebspatienten und andere Schwerkranke zu den Verlierern der Gesundheitsreform gehören werden. “Es ist der völlig falsche Weg, Menschen zu Vorsorgeuntersuchungen zu zwingen, indem man im Erkrankungsfall die Zuzahlung zur Behandlung erhöht. Wir sind als Präventionskasse grundsätzlich dafür, dass gesundheitsbewusstes Verhalten belohnt wird. Dafür müssen verstärkt Anreize geschaffen werden. Geeigneter wären z. B. Bonussysteme, mit denen die Krankenkassen das Gesundheitsbewusstsein ihrer Versicherten belohnen”, so Ingo Kailuweit, KKH-Vorstandsvorsitzender. “Der Entwurf für die Gesundheitsreform muss in diesem Punkt dringend überarbeitet werden”, fordert der Kassenchef.

Es ist zweifelhaft, ob die Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen durch Zwangsmaßnahmen verbessert werden kann. “Wo soll da die Grenze gezogen werden? Im Extremfall würde das bedeuten, dass es auch Sanktionen für Raucher, Alkoholiker, Übergewichtige und Risikosportler geben müsste”, sagt Kailuweit weiter. Hinzu kommt, dass theoretisch auch die Angehörigen von Krebserkrankten ein erhöhtes Krankheitsrisiko tragen. Dies macht deutlich, so KKH-Vorstand Kailuweit, wie schwierig eine Grenzziehung in der Praxis wirklich ist. “In einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem wie der gesetzlichen Krankenversicherung können solche Fragen nicht beantwortet werden. Dies ist in der privaten Krankenversicherung etwa mit Risikoabschätzungen bereits von Versicherungsbeginn an anders”, stellt Kailuweit klar.

In Zahlen und Fakten: 2004 sind laut einer Untersuchung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland knapp 55 Prozent der Frauen zwischen 45 und 49 Jahren regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gegangen. Bei den 45- bis 49-jährigen Männern lag diese Zahl nicht einmal bei zehn Prozent. Mit zunehmendem Alter steigt allerdings die Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen durch Männer – dennoch liegt sie mit nur fast 25 Prozent in der Altersgruppe zwischen 65 bis 69 am höchsten. Bei den Frauen ist ein umgekehrter Trend festzustellen. Je jünger sie sind, desto häufiger gehen sie zur Vorsorge. Die meisten Vorsorgeuntersuchungen nehmen Frauen im Alter zwischen 25 und 29 in Anspruch. Insgesamt 65 Prozent gehen in diesem Alter zu den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.