Älteren Menschen, vor allem Frauen, wird oft eine Knochendichtemessung auf eigene Kosten angeboten, um ihr Risiko für Osteoporose zu erkennen. Doch die Stiftung Warentest rät davon ab. Sinnvoller ist ein abgestuftes Vorgehen. Dazu kann dann auch die Knochendichtemessung gehören – als Kassenleistung.
Rund ein Viertel der Frauen und 5,6 Prozent der Männer ab 65 Jahren haben nach Daten des Robert-Koch-Instituts eine diagnostizierte Osteoporose. Doch viele weitere Fälle bleiben unerkannt und unbehandelt, bis es zu einem Bruch der porösen Knochen kommt. Ist also eine Früherkennung für alle älteren Menschen sinnvoll? Wie können Ältere am besten ihr Risiko für Osteoporose bestimmen? Aktuell wird ihnen vor allem direkt eine Knochendichtemessung angeboten – oft auf eigene Kosten, bis 70 Euro. Lohnt sich das? Die Expertinnen der Stiftung Warentest haben die internationale Studienlage gesichtet sowie Leitlinien zu Osteoporose aus verschiedenen Ländern.
Das Ergebnis ist eindeutig: „Die Ausgabe für eine Knochendichtemessung aus eigener Tasche können sich Patienten sparen“, sagt Heike Dierbach, Gesundheitsredakteurin bei der Stiftung Warentest. „Sinnvoller ist ein abgestuftes Vorgehen, in dem erstmal das persönliche Risiko ärztlich ermittelt wird. In der Folge kann auch eine Knochendichtemessung ratsam sein – die dann in der Regel als Kassenleistung zu erbringen ist.“
Per Selbst-Check Risikofaktoren erkennen
In einem Selbst-Check der Stiftung Warentest können Leserinnen und Leser prüfen, ob sie besondere Risikofaktoren für Osteoporose haben – etwa, wenn ein Elternteil einen Bruch im Alter bis 75 Jahre hatte oder wenn längere Zeit kortisonhaltige Medikamente eingenommen wurden. Je mehr Risikofaktoren ältere Frauen oder Männer haben, desto eher sollten sie das bei ihrem Hausarzt ansprechen.
Die Studienlage zum Nutzen einer Früherkennung und medikamentösen Behandlung von Osteoporose ist allerdings noch unbefriedigend: Es gibt Hinweise, dass eine Früherkennung für Frauen ab 65 das Risiko für Knochenbrüche etwas senken könnte. Der Nutzen muss jedoch noch besser belegt werden. Für Männer liegen gar keine hochwertigen Studien vor.
Welche geeigneten Vorgehensweisen am besten sind, steht in der Januar-Ausgabe von Stiftung Warentest oder auf test.de/osteoporose.