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Krankenhäuser: Qualitätssicherung mit qualitativen Mängeln

Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

Berlin – Zum Qualitätsbericht 2006 der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Frank Spieth:

Zunehmende Profitorientierung und Privatisierung des Krankenhaussektors führen zu einer immer stärkeren Verdichtung der Arbeitsprozesse. Darunter leiden die Angestellten, aber vor allem die Patientinnen und Patienten.

Der BQS und den Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung ist es zu verdanken, dass dazu Daten erfasst werden. Doch die Qualitätsmessung bleibt in den Klinikmauern stecken. Je kürzer ein Patient behandelt wird, desto unzuverlässiger sind die Ergebnisse. Wie gut aber ist damit der gesamte Behandlungsablauf erfasst?

Probleme beim Gehen mit der neuen Hüftprothese, eine Infektion nach einer Knie-OP oder ein Druckgeschwür (Dekubitus) treten zeitverzögert auf. Beispielsweise geht die Zahl der im Krankenhaus auftretenden Dekubitusfälle zurück, die Verweildauer in der Klinik aber ebenfalls. Ob die pflegerische Qualität gestiegen ist, lässt sich daran nicht ablesen. Wurde der Patient blutig entlassen, verlagern sich die Probleme nur in den ambulanten Bereich.

Hier versagt also der Qualitätsbericht. Würden die Krankenhäuser auch die ambulante Behandlung übernehmen und die Patientinnen und Patienten vor und nach einer stationären Behandlung in einer eigenen Poliklinik betreuen, wie es DIE LINKE fordert, könnte die gesamte Behandlung in die Bewertung mit einfließen.

Welche Auswirkungen der zunehmende Ökonomisierungsdruck unter den Fallpauschalen hat, müsste separat ermittelt werden. Für diese gesetzlich vorgeschriebene Versorgungsforschung ist aber bis heute kein Forschungsauftrag erteilt worden. Das ist aus unserer Sicht und aus Sicht der Patientinnen und Patienten ein Skandal!