Zu dem heutigen Bund-Länder-Treffen zur Krankenhausreform erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek):
Berlin – „Die Ergebnisse des heutigen Bund-Länder-Treffens zur Weiterentwicklung der Krankenhausreform bleiben vage und unkonkret. Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Krankenhausreform durch weitere Ausnahme- und Kooperationsregelungen sowie durch zusätzliche Gestaltungsspielräume der Länder – etwa bei der Definition von Leistungsgruppen und Fachkrankenhäusern – weiter verwässert wird. Wir befürchten, dass von der ursprünglich auf Bedarf, Qualität, Konzentration, Spezialisierung, Transparenz und Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Strukturreform schlussendlich eine reine Finanzierungsreform im Interesse der Krankenhäuser übrigbleibt. Der Anspruch einer gleich hohen Versorgungsqualität in ganz Deutschland rückt damit in weite Ferne.
Wo bleiben die Interessen der Beitragszahlenden?
All dies wird die Versorgung erheblich verteuern. Das gilt erst recht für die Forderung der Länder, quasi allen Krankenhäusern – unabhängig vom Umfang der Leistungserbringung – eine wenig sachgerechte Vorhaltevergütung und darüber hinaus einen pauschalen strukturellen Inflationsausgleich zu zahlen. Eine solche Verteilung nach dem Gießkannenprinzip zeigt, dass offenbar kein Interesse daran besteht, die stationäre Versorgungsqualität wirklich zu verbessern und zukunftssicher zu gestalten – geschweige denn, die Versicherten und Arbeitgeber von weiteren Beitragssatzerhöhungen zu bewahren.“
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 29 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– Techniker Krankenkasse (TK)
– BARMER
– DAK-Gesundheit
– KKH Kaufmännische Krankenkasse
– hkk – Handelskrankenkasse
– HEK – Hanseatische Krankenkasse
Der vdek wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Heute arbeiten bundesweit über 700 Beschäftigte beim vdek. Hauptsitz des Verbandes mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Bundeshauptstadt Berlin. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit über 400 Beschäftigten, sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.