Für Krebserkrankte sind Hilfe und Rückhalt aus dem sozialen Umfeld sehr wichtig. Doch auch Angehörige sowie Freunde und Freundinnen stehen bei einer Krebsdiagnose vor Herausforderungen. Sie möchten helfen, wissen aber oft nicht wie, und müssen zudem Acht geben, sich nicht selbst zu überfordern. Unterstützungsangebote, Ansprechpartner und Tipps speziell für Angehörige bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Viele Angehörige möchten aktiv helfen, sind sich jedoch oft unsicher, was sie tun sollen. Ganz zentral ist es dann, die Erkrankten selbst zu fragen, welche Art von Unterstützung sie sich wünschen. Sind zum Beispiel ganz konkrete praktische Hilfen gefragt, wie beispielsweise Fahrdienste, eine Begleitung zu wichtigen Terminen oder Unterstützung im Alltag?
Wichtige Anlaufstelle für Angehörige
Der Krebsinformationsdienst bietet individuelle Unterstützung – auch für Angehörige. Die Ärztinnen und Ärzte beantworten neben medizinischen Themen auch Fragen zu psychologischen und sozialrechtlichen Aspekten – verständlich, aktuell und kostenfrei. Auch zuverlässige Ansprechpartner, Anlaufstellen und Links werden zur Verfügung gestellt. Der Service ist täglich von 8 bis 20 Uhr kostenfrei und bundesweit per Telefon (0800-420 30 40) oder E-Mail (krebsinformationsdienst@dkfz.de) erreichbar. Informationen rund um Krebs bietet auch die Website www.krebsinformationsdienst.de
Selbstfürsorge und Unterstützungsangebote
Wer dauerhaft unterstützt, sollte auf die eigene Belastungsgrenze achten. Kleine Auszeiten im Alltag, Aktivitäten, die beim Abschalten helfen, oder Gespräche mit vertrauten Menschen können spürbar entlasten. Manchmal ist es ratsam, Hilfe von außen anzunehmen. Vielfältige Unterstützung bieten neben anderen beispielsweise die ambulanten Krebsberatungsstellen. Sie beraten auch Angehörige – sowohl zu praktischen Fragen und Entlastungsmöglichkeiten als auch zum Umgang mit der veränderten Lebenssituation. Eine Übersicht mit kostenfrei zugänglichen Anlaufstellen bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums unter https://www.krebsinformationsdienst.de/krebsberatungsstellen. Was ebenfalls hilfreich sein kann, ist der Austausch mit anderen Angehörigen, zum Beispiel im Rahmen der Krebs-Selbsthilfe. Ein Online-Selbsthilfe-Programm für Angehörige ist der „Familiencoach Krebs“ der AOK. Die Inhalte wurden vom Krebsinformationsdienst in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Leipzig erstellt.
Partnerschaft und Krebs – Reden ist wichtig
Viele erleben Veränderungen in der Beziehung während und nach einer Krebsbehandlung. Da ist zum einen die Sorge um den erkrankten Partner, zum anderen sind es die vielen Anforderungen rund um die Erkrankung, die Paare meistern müssen. Oft müssen sich beide Partner auf eine neue Rollenverteilung einstellen. Dabei können auch die Bedürfnisse nach Nähe oder Abstand schwanken. Wichtig in dieser Situation ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben. Anregungen dafür bieten die Broschüren „Weibliche Sexualität und Krebs“ sowie „Männliche Sexualität und Krebs“, die der Krebsinformationsdienst anbietet.
Freistellung von pflegenden Angehörigen
Die Unterstützung oder Pflege von Angehörigen neben dem Beruf ist für viele Menschen eine Herausforderung. Wenn die erkrankte Person mindestens Pflegegrad 1 hat, können sich nahe Angehörige von der Arbeit freistellen lassen. Unabhängig von einem Pflegegrad ist eine Freistellung für nahe Angehörige in der letzten Lebensphase, also wenn die Lebenserwartung nur noch Wochen oder Monate beträgt. Informationen dazu gibt es unter: https://www.wege-zur-pflege.de/wege-zur-pflege/pflegende-angehoerige/berufliche-freistellung-und-darlehen. In Arbeits- und Tarifverträgen können zusätzliche Freistellungsmöglichkeiten geregelt sein. Fragen Sie bei Ihrem Arbeitgeber, Betriebs- oder Personalrat.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
- Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 7 Standorte)
- Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
- Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
- DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
- Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.