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Lebenshilfe NRW: Fehlende Zahlen und schlechte Gesundheitsversorgung

Presseinformation

Düsseldorf / Hürth – Der Landesverband Lebenshilfe NRW kritisiert im NRW-Teilhabebericht dokumentierte mangelhafte Datenlage zu Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und deren problematischen Zugang zum Gesundheitssystem.

Anlässlich der heutigen Anhörung des Sozialausschusses des Landtags Nordrhein-Westfalen zum ersten NRW-Teilhabebericht und zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (3. Dezember) kritisiert die Lebenshilfe NRW – die größte Selbsthilfeorganisation für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und deren Angehörigen – die mangelhafte Datenlage zu Menschen mit geistiger Behinderung und zur unzureichenden gesundheitlichen Versorgung dieser Personengruppe.

„Wir haben in nahezu jedem Kapitel des ersten NRW-Teilhabeberichts gelesen, dass keine Daten zu Menschen aus besonderen Wohnformen (ehemals stationäres Wohnen) vorliegen. Damit beachtet der erste Teilhabebericht des Landes Nordrhein-Westfalen einen großen Anteil von Menschen mit Beeinträchtigung, insbesondere Menschen mit geistiger oder schwertmehrfacher Behinderung einfach gar nicht. Eine Lehre aus diesem ersten Teilhabebericht muss daher lauten, die Datenlage zu genau diesen Personengruppen deutlich zu verbessern und vor allem auch die Menschen selbst zu ihrer Lebenssituation zu befragen. Quantitative und Qualitative Erhebungen sind dringend erforderlich. Das „nicht über uns ohne uns“, dass die Menschen zu Recht einfordern, ist endlich ernst zu nehmen“, sagt Bärbel Brüning, Landesgeschäftsführerin der Lebenshilfe NRW.

„Der NRW-Teilhabebericht legt, und das ist in der laufenden Corona-Pandemie besorgniserregend, die schon vor Corona bestehenden Mängel in der Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderung offen. Unzureichende Barrierefreiheit für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und eine nicht geregelte Assistenzsituation bei stationären Krankenhausaufenthalten für genau diese Personen, ist für eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, zehn Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland, schlicht beschämend. Hier muss es dringend zu Aufklärung beim Gesundheitspersonal, zu umfassend barrierefreien Angeboten und einer Klärung der Refinanzierung der Assistenzen erfolgen. Es kann nicht sein, dass Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen immer nur auf das persönliche Engagement engagierter Mitarbeitenden, Angehöriger oder Ehrenamtlichen angewiesen sind“, sagt Brüning.

„Die nordrhein-westfälischen Lebenshilfen und besonders wir als Landesverband sind gerne bereit bei der Behebung dieser Mängel unsere Expertise einzubringen, um die Situation der Menschen mit geistigen und schwerstmehrfachen Beeinträchtigungen zu verbessern,“ bietet Brüning an.

Die 76 nordrhein-westfälischen Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe mit rund 21.000 Mitgliedern sind Träger oder Mitträger von zahlreichen Diensten, Einrichtungen und Angeboten für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Sie alle sind Mitglieder im nordrhein-westfälischen Landesverband, des Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V. In Frühförderstellen, (meist integrativen) Kindergärten und Krippen, Schulen und Tagesförderstätten, Werkstätten, Fortbildungs- und Beratungsstellen, Sport-, Spiel- und Freizeitprojekten, Wohnstätten und Wohngruppen sowie Familienentlastenden Diensten werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung gefördert, betreut und begleitet.

Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe sind mit diesen Aufgaben betraut. Angehörige von Menschen mit Behinderung können sich in Elterngruppen austauschen, Menschen mit Behinderung selbst arbeiten immer stärker in den Vorständen und anderen Gremien der Lebenshilfe mit. Die 76 nordrhein-westfälischen Lebenshilfen sind in der Beratung, Fortbildung und Konzeptentwicklung tätig und vertreten die Interessen von Menschen mit Behinderung und ihrer Familien gegenüber den Ländern bzw. der Bundespolitik.

Die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V. verfügt über vier Tochtergesellschaften. Die Lebenshilfe Wohnen NRW gGmbH und die Lebenshilfe Wohnverbund NRW gGmbH bieten ambulante und stationäre Wohnangebote sowie Beratung für Menschen mit Behinderung in ausgewählten Regionen Nordrhein-Westfalens an. Fort- und Weiterbildung von Menschen mit Behinderung sowie hauptamtlichen Mitarbeitern*innen der Eingliederungshilfe, Familienbildung und Freiwilligendienste werden über die Lebenshilfe Bildung NRW gGmbH angeboten. In Hürth betreibt der Landesverband das Lebenshilfe Berufskolleg NRW gGmbH zur Ausbildung von Sozialassistenzen und Heilerziehungspflegern.