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Moderne Versorgung in strukturschwachen Regionen flankieren durch: Aufbau regionaler Gesundheitszentren, gezielte Digitalisierung, mehr Delegation

Forsa-Umfrage des vdek: „Neue Wege in der ambulant-ärztlichen Versorgung“

Berlin – Um die flächendeckende ambulant-ärztliche Versorgung zukunftssicher zu gestalten und Versorgungsengpässe in ländlichen Regionen zu vermeiden, schlägt der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ein Paket aus drei Maßnahmen vor: Erstens der verstärkten Delegation ärztlicher Aufgaben auf Pflegekräfte bzw. auf medizinische Fachangestellte etwa bei der Wundversorgung oder bei Hausbesuchen; zweitens einer konsequenten Nutzung digitaler Angebote wie Videosprechstunden und drittens dem Aufbau regionaler Gesundheitszentren in ländlichen Gebieten. In diesen Zentren arbeiten Haus- und Fachärzt:innen gemeinsam mit Gesundheitsfachberufen wie Physiotherapeut:innen unter einem Dach zusammen und bieten bei Bedarf auch einfachere Operationen, wie Leisten- oder HNO-OPs mit Übernachtungsangebot, an. Hierfür sollten auch kleinere und nicht mehr ausgelastete Krankenhäuser umgewidmet werden. „Es geht darum, die Gesundheitsversorgung stärker zu bündeln“, betonte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Wichtig ist, dass auch die Menschen in strukturschwachen Regionen eine hochwertige Basisversorgung erhalten, ohne allzu lange Fahrtwege in Kauf nehmen zu müssen.“

Was die GKV-Versicherten davon halten: Ergebnisse der Forsa-Umfrage

Eine vom vdek in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, dass auch die Versicherten der GKV diesen Vorschlägen offen gegenüberstehen. Befragt wurden 1.004 gesetzlich Krankenversicherte ab 18 Jahren in Form einer Online-Befragung.

75 % der GKV-Versicherten sprechen sich für die Etablierung eines regionalen Gesundheitszentrums in ländlichen Regionen aus. Bei einer einfachen Operation würden 71 % eine Übernachtung in einem regionalen Gesundheitszentrum bevorzugen. 17 % würden lieber einer entfernten Klinik den Vorzug geben.

Erst 5 % der Befragten haben eine Videosprechstunde genutzt, obwohl 86 % grundsätzlich die technischen Möglichkeiten dazu hätten. Hier gibt es also noch ein deutliches Potenzial. Von den Befragten, die noch keine Videosprechstunde genutzt haben, können es sich aber 60 % vorstellen. Hier zeigt sich eine hohe Abhängigkeit vom Faktor Alter und Bildung. „Für diese Menschen müssen wir die digitale Gesundheitskompetenz stärken; die Ersatzkassen entwickeln entsprechende Angebote“, so Elsner.

Was die Delegation ärztlicher Leistungen anbelangt, so könnten sich 82 % der GKV-Versicherten eine Versorgung durch besonders qualifizierte Pflegekräfte bei leichteren medizinischen Fällen vorstellen. Ähnliches gilt auch für das Thema Impfen in Apotheken: 76 % der Befragten könnten sich Standardimpfungen bei Erwachsenen durch Apotheker:innen vorstellen.

Hohe Zufriedenheit mit den Haus- und Fachärzt:innen, aber Wartezeit auf Termin und Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) bleiben problematisch

94 % der GKV-Versicherten sind mit der medizinischen Versorgung ihrer Hausärzt:innen sehr bzw. eher zufrieden. Bei den Fachärzt:innen sind es je nach Fachgruppe zwischen 83 % und 98 %. Elsner: „Wir freuen uns über den hohen Zuspruch gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Die Ärzt:innen halten die Versorgung aufrecht und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Impfkampagne.“

Lange Wartezeiten auf einen Termin, vor allem im fachärztlichen Bereich, sind für die Patient:innen aber weiterhin ein Problem. 38 % der Befragten mussten mindestens einen Monat lang auf einen Termin in einer Facharztpraxis warten, etwa jeder sechste sogar drei Monate oder länger. Und dies, obwohl mit der Errichtung der Terminservicestellen mit der Rufnummer 116 117 durch die Kassenärztlichen Vereinigungen seit Mitte 2019 eine schnellere Terminvergabe innerhalb von vier Wochen ermöglicht werden sollte. Elsner wies darauf hin, dass die Krankenkassen allein zur Verkürzung der Wartezeiten zwischen Mitte 2019 und Anfang 2021 fast 800 Millionen Euro Extrahonorar an die Vertragsärzte gezahlt hätten. Das Sprechstundenangebot müsse jetzt weiter ausgebaut und das Terminmanagement durch vermehrte Online-Angebote verbessert werden.

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:

– Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse

– BARMER, Twitter: @BARMER_Presse

– DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit

– KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik

– hkk – Handelskrankenkasse, Twitter: @hkk_Presse

– HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).

In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 380 sowie mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.