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Rabattschlacht auf dem Generika-Markt

3. EUROFORUM-Jahrestagung „Generika-Markt“

Mainz/Düsseldorf – 16. Juli 2007. Die Kassen verweisen aufgrund der seit 1. April 2007 gültigen Rabattverträge bereits auf “massive Einsparungen”: So gibt die Deutsche BKK, Deutschlands größte Betriebskrankenkasse, an, mit Hilfe ihrer Rabattverträge sänken ihr Arzneimittelkosten monatlich um 500.000 Euro. Insgesamt hat der deutsche Apothekenmarkt mit rezeptpflichtigen Mitteln ein Volumen von rund 17 Milliarden Euro, wenn man die Abgabepreise der Hersteller zugrunde legt. Die Folgen der Verträge auf dem Markt der Gesetzlichen Krankenversicherung seien mittlerweile “deutlich”, heißt es bei IMS, dem weltweit größten Marktforschungsunternehmen für die Branche. So hätten die drei großen Generika-Unternehmen in Deutschland – Hexal, Ratiopharm und Stada – beim bekannten Cholesterinsenker Simvastatin rund 20 Prozent Marktanteil verloren. Viel hängt jetzt von der neuen Ausschreibung der AOK ab. Ihre Vertragsabschlüsse sind für die Branche deshalb bedeutsam, weil die Kasse für rund 40 Prozent aller verordneten Medikamente in Deutschland zahlt. (Dow Jones, 2.7.2007)

Generika-Gewinne durch Rabattverträge Trotz der Verluste im Markt erwartet Stada Umsatzzuwächse im zweiten Quartal von “deutlich über 20 Prozent”. Als Grund für die positive Entwicklung nannte das Unternehmen die große Zahl von Rabattverträgen mit gesetzlichen Krankenkassen. Das deutsche Generika-Geschäft trägt etwa ein Drittel zum Konzernumsatz bei. Bereits im ersten Quartal hatte Stada trotz massiver Preissenkungen den Umsatz mit Nachahmerpräparaten um 20 Prozent auf knapp 115 Millionen Euro steigern können. Der Marktanteil hatte damit 10,6 Prozent erreicht (Vorjahr: 8,9 Prozent). Der Stada-Vorstand geht davon aus, dass der Konzern im zweiten Quartal in Deutschland weiter Marktanteile gewonnen hat. Ob allerdings die Zukunft des Generika-Geschäfts noch in Deutschland liege, darüber referiert Dr. Axel Müller der Stada Arzneimittel AG auf der EUROFORUM-Konferenz “Generika-Markt” (25.-26. September 2007, Mainz).

Doch wird auch Kritik an den Verträgen laut: Rabattverträge seien ein “Experiment mit ungewissem Ausgang”, meint der Geschäftsführungsvorsitzender Philipp Daniel Merckle. Ratiopharm hat unter anderem Verträge mit der DAK, der Techniker Krankenkasse und zahlreichen BKKs abgeschlossen. Merckle wird auf der EUROFORUM-Tagung über Ethik und Erfolg im Generika-Markt sprechen.

Prognostizierte Engpässe bei Rabattprodukten kann Teva-Geschäftsführer Michael Ewers nicht bestätigen. Der AOK-Vertragspartner stellt klar: “Der Großhandel und damit die Apotheken sind mit allen Teva-Rabattprodukten absolut bedarfsdeckend versorgt.” (teva-deutschland.de, 13.6.2007). Auf der Jahrestagung wird Ewers über den Paradigmen-Wechsel im Generika-Markt sprechen. Das Verhältnis von Krankenkassen und Pharma-Unternehmen wird sich seiner Meinung nach vom Bezahler zum Versorger ändern. Svend Anderson, Actavis Executive Vice President in West Europe, Middle East and Africa, geht auf die Internationalisierung des Generika-Marktes ein und erläutert die Strategien des schnell wachsenden Generika-Konzerns. Actavis ist ebenfalls AOK-Vertragspartner. Der isländische Generika-Anbieter rechnet damit, durch die Rababattverträge eine Verkaufssteigerung in Deutschland zu erreichen. Allerdings hatte die AOK jüngst den Rabattvertrag für den Wirkstoff Molsidomin fristlos gekündigt.

Dr. Reddy’s will weiter epandieren Die Expansionspläne und die Akquisition von Betapharm sind die Themen von VS Vasudevan, Europa-Chef des indischen Pharmakonzerns Dr. Reddy’s. Mit über einer Milliarde Dollar Umsatz ist Reddy’s Indiens zweitgrößter Pharmakonzern. Weitere Aufkäufe sollen folgen, Betapharm sei erst der Anfang, so der Reddy’s CEO G. V. Prasad. Angestrebt sei es, dieses Jahr unter die zehn größten Generika-Anbieter der Welt zu kommen.

Den Generika-Markt aus Sicht der AOK schildert Dr. Christopher Hermann von der AOK Baden-Württemberg. Er geht auf die Generika-Ausschreibung der 16 AOKs für 2007 ein und erläutert die Konsequenzen für 2008. Hermann hatte prognostiziert, dass durch die Rabattverträge verkrustete Oligopol-Strukturen im Generika-Markt aufgebrochen würden. Angesichts der Angriffe seitens des Branchen-Verbandes Pro Generika stellt er fest: “Von einem Scheitern der Rabattverträge kann überhaupt keine Rede sein.” Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter http://www.euroforum.de