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Scharfe Bilder aus dem Inneren der Herzkranzgefäße – Gute Sicht auf die Aortenklappe

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Kardiologie

Berlin – Eine wichtige Voraussetzung für den Siegeszug der interventionellen Kardiologie liefert die Entwicklung der modernen Herzbildgebung. Die optische Kohärenztomographie (OCT) etwa erleichtert die Arbeit mit dem Herzkatheter. Experten erwarten auch Verbesserungen der Behandlungsergebnisse. Und die ausgezeichneten Sicherheitsdaten der interventionellen Klappenprothesen sind auch dem Einsatz der Computertomographie geschuldet.

Ein neues bildgebendes Verfahren, die optische Kohärenztomographie (OCT), bringt weitere Erleichterungen und Verbesserungen für die Arbeit mit Herzkathetern und könnte in Zukunft zu noch besseren Behandlungsergebnissen beitragen. Und dass die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) eine außerordentlich sichere Technik mit schweren Komplikationen im niedrigen Promillebereich ist und immer breitere Anwendung findet, ist nicht zuletzt auch durch die Entwicklungen auf dem Gebiet der modernen kardialen Bildgebung möglich. Beispiele dafür, wie die innovative Herzbildgebung den Siegeszug der interventionellen Kardiologie unterstützt präsentierten Experten heute in Berlin im Rahmen der DGK Herztage.

Blick ins Innere der Gefäße

„Bei der OCT wird über einen Bildgebungskatheter mit Infrarotlicht direkt in ein Herzkranzgefäß geleuchtet. Dabei kommt es an den Gefäßwänden zu charakteristischen Lichtbrechungen, die Informationen über Zusammensetzung und Struktur des Gefäßes liefern“, berichtete PD Dr. David M. Leistner, Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Aus diesen Informationen kann der Computer unvergleichlich realitätsnahe, vergrößerte Aufnahmen der Gefäßinnenwand generieren.“

Die zusätzlichen Informationen und verbesserten Bilder aus dem Inneren der Herzkranzgefäße erleichtern interventionellen Kardiologen die Arbeit erheblich. So können jetzt nicht nur Ablagerungen in den Wänden von Herzkranzgefäßen, sogenannte atherosklerotische Plaques, sicher erkannt werden, sondern auch gefährliche Plaques von harmloseren unterschieden werden.

Bessere Stent-Platzierung

Diese neuen Möglichkeiten haben auch direkte Konsequenzen für die Therapie. PD Leistner: „Ob die Verwendung der optischen Kohärenztomographie nicht nur das Behandlungsergebnis, sondern vielleicht sogar die Prognose von Patientinnen und Patienten nach Stent-Implantation verbessert, ist Gegenstand laufender Studien.“

Aktuelle Publikationen weisen in eine vielversprechende Richtung. Eine kürzlich beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Rom präsentierte Studie etwa zeigt, dass der Einsatz der OCT beim Einsetzen von Stents im Vergleich zur Stent-Implantation unter konventioneller Röntgen-Kontrolle zu einer besseren Stent-Platzierung und dadurch einer besseren Durchblutung des Herzmuskels führt.

Herz-CT für optimale TAVI-Ergebnisse

Die Computertomographie wird heute in Deutschland rund um die TAVI-Implantation routinemäßig eingesetzt, betonte Prof. Dr. Axel Schmermund, Cardioangiologisches Centrum Bethanien (CCB), Frankfurt am Main: „Ihr wesentlicher Vorteil liegt darin, dass sie den interventionellen Kardiologen unangenehme Überraschungen während der Implantation erspart.“

Computertomographische Bilder sind bei TAVI in drei Phasen unverzichtbar, nämlich in der Planung des Eingriffs, während des Eingriffs selbst und für die Nachkontrolle. „Die Stärke der CT liegt in ihrer Fähigkeit, Größenverhältnisse in drei Dimensionen in der Klappenebene exakt abzubilden. Damit ist die CT dem Ultraschall überlegen“, erklärt Prof. Schmermund. „Diese Überlegenheit kommt beispielsweise zum Tragen, wenn es um die Wahl der richtigen Klappengröße geht. Weil die Aortenwurzel nicht rund, sondern oval ist, kann die Einschätzung der Größenverhältnisse durchaus herausfordernd sein. Verkalkungen im Ausflusstrakt der linken Kammer können die Gefahr einer Ruptur anzeigen und beeinflussen die Klappenwahl. Darüber hinaus bietet die CT den Vorteil, dass sie die Planung des arteriellen Zugangs erleichtert und damit unangenehme Überraschungen während der Implantation vermeiden hilft.“

Zu guter Letzt spielt die Herz-CT auch in der Nachsorge eine wichtige Rolle. „Dies hat mit den in letzter Zeit vielbeachteten möglichen Veränderungen der Klappenöffnungsfläche zu tun. Wie es genau zu diesen Ablagerungen an der Oberfläche der Klappe kommt, ist nicht geklärt. Die Folge ist, dass sich die Klappentaschen nicht mehr richtig öffnen“, sagt Prof. Schmermund. „Die CT bietet die Möglichkeit, solche Veränderungen an der Klappe zuverlässig abschätzen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Diese können beispielsweise in einer gerinnungshemmenden Behandlung für den Patienten bestehen.“

Ausführliche Statements der Experten unter: www.dgk.org/presse

Bildmaterial/Beispiele von OCT-Aufnahmen bei Bedarf in hoher Auflösung verfügbar: presse@dgk.org; kofler@bkkommunikation.com