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Schnelles Handeln notwendig / Human- und Veterinärmedizin gleichermaßen betroffen / Aigner-Vorschläge richtiger Schritt

Kampf gegen Antibiotikaresistenz muss EU weit geführt werden

Brüssel – Die beiden CDU-Europaabgeordneten Dr. med. Peter Liese und Dr. med. vet. Horst Schnellhardt begrüßten das gestern von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner vorgelegte Maßnahmenpaket gegen die Antibiotikaresistenz, mahnten jedoch zugleich ein gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene an. Das Paket enthält Maßnahmen, um der Entwicklung von Resistenzen gegen Antibiotika vorzubeugen.

“Die Fälle von Antibiotikresistenz nehmen dramatisch zu. Wir müssen den Einsatz von Antibiotika zur Behandlung von Tierkrankheiten, gerade wenn daraus Fleischerzeugnisse gewonnen werden, auf das absolut notwendige Maß beschränken und die Befugnisse der zuständigen Kontrollbehörden stärken. Daher begrüßen wir die vorgeschlagenen Maßnahmen von Ministerin Aigner. Unsere Verbraucher essen jedoch nicht nur Fleisch aus Deutschland, sondern auch Fleisch von Tieren aus anderen Ländern. Daher brauchen wir für diesen Bereich ein EU-einheitliches Vorgehen. Nationale Maßnahmen sind ein erster Schritt für einen europäischen Weg.”

Der CDU-Veterinärexperte Horst Schnellhardt hierzu: “Antibiotika werden ab und an zur Prophylaxe eingesetzt. Dieses gehört auf den Prüfstand. Der Antibiotikaeinsatz zur Behandlung von kranken Tieren muss unter strengen Auflagen allerdings weiterhin möglich sein.”

Peter Liese, gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion Im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) im Europäischen Parlament wies in diesem Zusammenhang auf den problematischen Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin hin: “25.000 Patienten sterben in der EU jedes Jahr an Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien. Die Weltgesundheitsorganisation warnt schon vor einer Post-Antibiotika-Ära, in der Antibiotika gar nicht mehr wirken. Ein umsichtiger Einsatz ist daher nicht nur in der Veterinärmedizin, sondern natürlich insbesondere auch in der Humanmedizin dringend notwendig. Es ist unverantwortlich, beim kleinsten Schnupfen schon Antibiotika einzunehmen, ohne dass überhaupt eine bakterielle Infektion vorliegt. Dadurch züchten wir Antibiotikaresistenzen. Wir müssen alle Patienten für einen angemessenen Antibiotikaeinsatz sensibilisieren.”

Die beiden Europaabgeordneten machten darauf aufmerksam, dass die Kommission schon im vergangenen Jahr einen Aktionsplan verabschiedet hat, der zwölf konkrete Maßnahmen umfasste, unter anderem neue Rechtsvorschriften bei Tierarzneimitteln und Fütterungsmitteln. “Aktuelle Fälle verdeutlichen, die Maßnahmen schnell umgesetzt werden müssen und soweit wie möglich auch gesetzlich verbindlich sind”, so die beiden Mediziner abschließend.