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Selbstmedikation – vom Produkt zur Dienstleistung

Pressemitteilung

Berlin – „Die Zukunft der Selbstmedikation liegt in den Händen der Patientinnen und Patienten“, sagte Carsten Timmering, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH), zum Auftakt der BAH-Veranstaltung „Perspektiven für die Selbstmedikation – vor Ort und digital“. Die Veranstaltung am 17. März thematisierte die Zukunft der Versorgung mit OTC-Produkten aus der Apotheke vor dem Hintergrund der Digitalisierung.

Carsten Timmering, Geschäftsführer der Dr. Loges + Co. GmbH, machte deutlich: „Digitaler Wandel, E-Rezept, älterwerdende Bevölkerung, Zunahme chronisch Erkrankter und verändertes Verbraucherverhalten stellen Apotheken wie Arzneimittel-Hersteller vor große Herausforderungen.“ Die Welt mit und nach Corona sei und werde eine andere. Die Menschen erwarteten schnelle und individuelle Lösungen, so Timmering weiter. Angesichts der Informationsflut, insbesondere im digitalen Raum, wünschten sie sich gleichzeitig Orientierung und persönliche Unterstützung. „Daher sollte die Apotheke vor Ort mehr denn je Dreh- und Angelpunkt für die Selbstmedikation sein. Die Apotheken und die Arzneimittel-Hersteller müssen gleichermaßen reagieren und die sich neu ergebenen Chancen ergreifen“, merkte Timmering an.

Thomas Heil, Vice President Consumer Health IQVIA, präsentierte das durch die Pandemie und die Digitalisierung veränderte Verbraucherverhalten und erläuterte den zunehmenden Kostendruck auf die Gesundheitssysteme. In dieser Situation ergäben sich aber auch Chancen für die Selbstmedikation. Voraussetzung wäre, dass die Marktpartner ihre Angebote an den sich ändernden Anforderungen der Kunden neu ausrichten.

„Apotheken sind ein zunehmend wichtiger werdender Partner in der Gesundheitsversorgung.“ konstatierte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., Thomas Preis, engagierter Verfechter der Selbstmedikation mit Hilfe der Apotheke vor Ort. Er beschrieb die aktuellen Herausforderungen für die Vor-Ort-Apotheken und erläuterte seine Perspektive, wie der Wandel durch die Digitalisierung erfolgreich vollzogen und die „Königsdisziplin Selbstmedikation“ der Apotheker weiter ausgebaut werden könne. Er betonte die wachsende Bedeutung von intelligenten Dienstleistungen.

Lars Polap, Geschäftsführer der Pharmatechnik GmbH & Co. KG, legte mit Blick auf die Selbstmedikation und OTC die Chancen der Digitalisierung für die Apotheke vor Ort und die Arzneimittel-Hersteller dar und zeigte Möglichkeiten auf, wie durch Warenwirtschaft und Software Freiräume für innovative, neue Dienstleistungen entstehen können. Es müsse gewährleistet werden, jederzeit daheim und trotzdem durch „meine“ Apotheke versorgt zu sein.

Seitens der BAH-Geschäftsstelle erläuterte Lutz Boden die BAH-Positionen und zeigte auf, wie auch angesichts der aktuellen Lage Selbstmedikation mit OTC verstetigt und mit den Herstellern weiter ausgebaut werden könne. „Die Selbstmedikation muss nun mehr denn je, ein medizinisch sowie gesundheitsökonomisch wirksamer und bedeutender Teil der Gesundheitsversorgung sein“, so Boden. „Politik und Gesellschaft ist stärker zu vermitteln, dass das Zusammenwirken von Selbstmedikation und Apotheke einen gesundheitlichen Mehrwert für den individuellen Verbraucher generiert und zugleich für die Gesellschaft insgesamt einen gesundheitsökonomischen Nutzen bringt.“

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die im BAH organisierten Unternehmen tragen maßgeblich dazu bei, die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern. So stellen sie fast 80 Prozent der in Apotheken verkauften rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel sowie einen Großteil der stofflichen Medizinprodukte für die Patientinnen und Patienten bereit.
Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.