Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Steigende Ausbildungszahlen, mehr Personal – in Zukunft sind auch die Unternehmen gefordert

Pflege in Hamburg:

Hamburg – In Hamburg arbeiten heute so viele Menschen in der Pflege wie noch nie. Steigende Ausbildungszahlen, krisensichere Berufsaussichten, niedrige Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung und finanzielle Unterstützung im Ausbildungs-Verbund – die vom Staat geschaffenen Voraussetzungen, dem steigenden Personalbedarf in der Pflege gerecht zu werden, sind gut. Probleme beim weiteren Ausbau bereitet weniger die Anzahl der Ausbildungsplätze als vielmehr diejenige qualifizierter Bewerber. Um einem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken, sind aber auch die Unternehmen gefordert. Hier bieten die zuständigen Hamburger Behörden ihre partnerschaftliche Unterstützung an.

Neben einer Reihe von Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Pflege hat die Stadt bereits Maßnahmen für mehr Ausbildung und Umschulung in Pflege ergriffen und geplant:

· Weiterentwicklung des Pflegeberufes und der Pflegeausbildung (diverse Modelle, Studiengänge)

· Schaffung des neuen Berufsbildes “Gesundheits- und Pflegeassistenz” 2006 und damit Sicherstellung, dass der Zugang in Pflegeberufe auch weiterhin für junge Menschen ohne oder mit Hauptschulabschluss möglich ist

· Angebot an die HPG, Ausbildungs-Verbünde mit 154 Euro pro Monat und Ausbildungsplatz zu unterstützen und darüber hinaus befristet eine Personalstelle zur Verfügung zu stellen (bislang von der HPG nicht genutzt, Angebot steht aber)

· Förderung der dreijährigen Umschulung von Arbeitslosen in Altenpflege durch die Agentur für Arbeit und dadurch Qualifikation weiterer Fachkräfte (im Rahmen des Konjunkturpaketes II von Bund und Ländern, normalerweise zahlt die Agentur für Arbeit nur zweijährige Umschulungen)

· Kampagne zum “Tag der Pflege” im Frühjahr 2009 in Zusammenarbeit mit der HPG

“Jobmotor” Gesundheits- und Sozialwirtschaft – Mehr freie Stellen Folge von vielen neuen Arbeitsplätzen

Sozial- und Gesundheitswirtschaft sind Konjunktur- und Arbeitsplatzmotoren – auch im Bereich Pflege steigt der Personalbedarf, zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Hamburg hat heute so viele Pflegekräfte wie noch nie. Aktuell sind bei der Agentur für Arbeit Hamburg 206 offene Stellen für Pflegefachkräfte gemeldet, davon 107 in Voll- und 99 in Teilzeit*. Bei gleichzeitig 176 arbeitslos gemeldeten Pflegefachkräften* ist der Bedarf nach qualifiziertem Personal hoch. Bundesweit sind rd. 17.000 offene Stellen im Bereich Altenpflege/Sozialarbeit/Erzieher und rd. 16.000 offene Stellen im Bereich Krankenpflege/Sprechstundenhilfe gemeldet. Dies entspricht Steigerungsraten von 70 bzw. 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Um einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sind – wie in anderen Branchen auch – in erster Linie die Unternehmen gefordert, für ihre Bedarfe auszubilden, aber auch alles zu tun, um qualifiziertes Personal zu halten. Die vom Staat geschaffenen Rahmenbedingungen hierfür sind gut, weitere Unterstützung wurde von den zuständigen Behörden (Behörde für Schule und Berufsbildung und Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz) angeboten.

Pflegeberufe sind attraktiv. Es liegt an den Unternehmen, Fachpersonal zu halten und junge Menschen für den Beruf zu interessieren.

Wer in der Pflegebranche arbeitet, hat eine hohe Arbeitsplatz-Sicherheit, arbeitet am und mit dem Menschen und hat die Möglichkeit, in seinem Fach Karriere zu machen, zum Beispiel Leitungsfunktionen zu übernehmen oder sich mittels Studium auf bestimmte Fachgebiete zu spezialisieren. Dennoch scheiden nach älteren Untersuchungen insbesondere Mitarbeiterinnen auch vorzeitig aus. Um qualifiziertes Personal zu halten sind jedoch die Unternehmen auch selbst gefordert, betriebliche Konzepte z.B. für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln oder den Wiedereinstieg nach einer beruflichen Auszeit zu ermöglichen. Außerdem können Unternehmen und Verbände dazu beitragen, junge Menschen für den Pflegeberuf zu werben.

Niedrige Zugangsvoraussetzungen für eine Ausbildung in der Pflege – und die Möglichkeit der Umschulung von Arbeitslosen

Nachdem die Bundesregierung die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zum Altenpfleger Mitte 2006 angehoben hat (statt keinem oder Hauptschulabschluss ist seitdem ein Realschulabschluss notwendig), hat Hamburg sichergestellt, dass auch weiterhin für junge Menschen ohne Schulabschluss oder mit Hauptschulabschluss der Zugang zu Arbeitsplätzen in der Pflege möglich ist. Hierzu wurde die frühere Ausbildung zum Altenpflegehelfer 2006 mit dem neuen Berufsbild “Gesundheits- und Pflegeassistenz” auf eine neue Grundlage gestellt. Nach erfolgreicher Beendigung dieser Ausbildung können die Absolventen mit verkürzter Ausbildungszeit eine Ausbildung in einem anderen pflegerischen Fachberuf, z.B. der Altenpflege, anschließen. Damit ist gewährleistet, dass trotz der bundesgesetzlichen Verschärfung der Zugangsvoraussetzungen zur Altenpflegeausbildung nach wie vor auch Hauptschulabsolventen diesen Beruf erlernen und ausüben können. Dennoch sollte die gesetzliche Zugangsvoraussetzung “Realschulabschluss” für Altenpflege anhand der gemachten Erfahrung kritisch überprüft werden.

Zudem wollen wir mit dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung und der Länder die dreijährige Umschulung von Arbeitslosen zur Altenpflege auch finanziell fördern. Während die Arbeitsagentur normalerweise lediglich zweijährige Umschulungen finanziert, wird sie durch das Konjunkturpaket in den Jahren 2009 und 2010 verpflichtet, für den Bereich der Altenpflege die dreijährige Umschulungszeit zu finanzieren. Hierdurch können in den kommenden Jahren weitere Fachkräfte qualifiziert werden.

Die Zahl der Auszubildenden in Pflegeberufen in Hamburg steigt, aber Mangel an qualifizierten Bewerbern, Ausbildungsplätze bleiben frei

Altenpflege: 2008 gab es 259 Azubis, das sind 40 % mehr als 2001 (180 Azubis, jew. erstes Ausbildungsjahr)

Gesundheits-/Pflegeassistenz: 2008 gab es 86 Azubis, das sind 28 % mehr als 2006 (67 Azubis, jew. erstes Ausbildungsjahr)

Wie Ausbildungsbetriebe berichten, stellen sie darüber hinaus Ausbildungsplätze zur Verfügung, es mangelt aber an geeigneten und qualifizierten Bewerbern.

Schon jetzt sind ambulante Dienste intensiv an der Ausbildung beteiligt, da die Ausbildungsregularien u.a. für die Altenpflege einen Einsatz in der ambulanten Pflege vorsehen. Alle pflegerischen Ausbildungsgänge erfordern einen mindestens sechswöchigen Einsatz in einem ambulanten Dienst. Darüber hinaus engagieren sich ambulante Dienste auch selbst als Ausbildungsbetrieb: In der Altenpflege bilden in Hamburg zurzeit mehr als 100 Betriebe aus, davon sind mehr als 20 Prozent aus dem ambulanten Bereich. Dieser Prozentwert entspricht etwa dem Bundesdurchschnitt. Dennoch besteht hier weiteres Potential, z.B. für Ausbildungsverbünde.

Staatliche Förderung für ausbildende Betriebe wurde und wird angeboten – bisher aber nicht in Anspruch genommen

Ausbildungs-Verbünde können bereits jetzt von Pflegeunternehmen gegründet werden (Förderrichtlinie der Schulbehörde, Ansprechpartner ist der Bereich “Berufliche Bildung”). Betriebe, die ausbilden und sich zu einem sogenannten Ausbildungs-Verbund zusammenschließen, erhalten pro Monat und Ausbildungsplatz eine Förderung von 154 Euro.

Diese Möglichkeit einer Ausbildungsförderung ist der Hamburgischen Pflegegesellschaft (HPG) mehrfach angeboten worden. Darüber hinaus ist der HPG angeboten worden, den Anschub eines solchen Ausbildungs-Verbundes zu fördern und befristet eine Personalstelle zu finanzieren. Dies hat die HPG bisher leider nicht genutzt, das Angebot steht aber nach wie vor.

Auch die von der SPD geforderte Finanzierungs-Umlage (sog. Ausbildungsplatzabgabe) lehnt die HPG aufgrund des bürokratischen Aufwandes ab. Zudem gibt die Umlagefinanzierung keine Planungssicherheit, da sie rechtlich nur möglich ist, wenn Ausbildungsplatzmangel herrscht. Dies ist in Hamburg nicht der Fall. Andere Bundesländer, z.B. Niedersachsen, mussten die Umlagefinanzierung deswegen z.B. wieder abschaffen.

Immer mehr ambulante Pflegedienste

Die Zahl der ambulanten Pflegedienste ist steigend: 2005 gab es in Hamburg noch rd. 325 ambulante Pflegedienste, 2007 waren es 334.

Mehr Fachkräfte, mehr Qualität: In Hamburg gibt es immer mehr qualifiziertes Personal

Die Zahl der Beschäftigten in der Pflege hat seit 2005 um 6 % zugenommen (lt. Pflegestatistik): 2005: 18.410 Beschäftigte 2007: 19.586 Beschäftigte (+1.176)

Damit ist sie stärker gewachsen als die Zahl der Pflegebedürftigen, die von professionellen Pflegekräften betreut werden (+ 5 %): 2005: 26.029 Pflegebedürftige 2007: 27.330 Pflegebedürftige (+1.301)

Insbesondere die Zahl der ausgebildeten Pflegekräfte ist angestiegen: – in der ambulanten Pflege betrug die Steigerung 14 %: 2005: 4.721 2007: 5.386 (+665)

– in der stationären Pflege 10 %: 2005: 4.264 2007: 4.691 (+427)

* Stand 16.01.2009