Berlin, 26. August 2019 – In den fachärztlichen Laboren in Deutschland ist die IT-Unterstützung der täglichen Arbeit schon seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der dynamischen Entwicklung und kontinuierlichen Innovation. Die Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., unterstützen daher ausdrücklich, dass sich das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Digitale Versorgung- Gesetz (DVG) des zukunftsweisenden Themas der digitalen Versorgung annimmt.
Zum am 10. Juli veröffentlichten Kabinettsentwurf des DVG hat der fachärztliche Berufsverband deshalb eine Stellungnahme vorgelegt und die wesentlichen Punkte aus Sicht der Fachärzte im Labor kommentiert. „Die fachärztlichen Labore befinden sich schon seit längerer Zeit in einem digitalen Transformationsprozess“, stellt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V., fest und erklärt: „Viele Abläufe im Labor, wie zum Beispiel die elektronische Auftrags- und Befundübermittlung, die Probenvorbereitung, spezielle Abläufe in der Analytik und auch bei der technischen und medizinischen Auswertung der Ergebnisse, werden heute teilweise oder vollständig digital unterstützt.“
Alles in allem haben die Fachärzte im Labor in den vergangenen Jahren viele personelle und finanzielle Ressourcen in die Digitalisierung investiert. Dies nütze den Beitragszahlern und Patienten gleichermaßen: „Die Fachärzte im Labor arbeiten effektiv und effizient und tragen damit sowohl zur Sicherheit als auch zur Sicherung der medizinischen Versorgung in Deutschland bei.“
Vor dem Hintergrund der insgesamt zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen haben die Mitglieder des ALM e.V. schon 2016 als einer der ersten ärztlichen Berufsverbände eine eigene E-Health-Agenda publiziert. Insbesondere die Themen Interoperabilität und Entwicklung von einheitlichen Standards stehen dabei an prominenter Stelle. „Aktuell beteiligen wir uns hier in einer verbandsübergreifenden Arbeitsgruppe mit der Medizininformatik-Initiative und dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) an der Etablierung eines Laborstandards, der auf LOINC basiert“, erklärt Müller. Der Logical Observation Identifiers Names and Codes (LOINC) ist ein Terminologie-Standard, der international zur elektronischen Codierung und zum digitalen Austausch von Laborbefunden verwendet wird.
Darüber hinaus unterstützt der ALM e.V. auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bei der Umsetzung von branchenspezifischen IT-Sicherheitsstandards im Sektor Gesundheit. Entstanden ist hier der Branchenspezifische Sicherheitsstandard Labor (B3S Labor), der nun von den Mitgliedern des ALM e.V. genutzt werden kann.
Auch wenn die Ärzte im Labor weniger häufig in direktem Patientenkontakt stehen, als die an das Labor überweisenden Haus- und Fachärzte, sehen die Mitglieder des ALM e.V. insbesondere in der Möglichkeit, digitale Gesundheitsanwendungen durch Ärzte verordnen zu lassen, ein wichtiges positives Signal. „Der Gesetzgeber etabliert und fördert digitale Technologien, die das deutliche Potenzial haben, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Ebenso unterstützen wir die Förderung der Entwicklung digitaler Innovationen und damit verbunden auch der Versorgungsforschung durch die Krankenkassen“, so der ALM-Vorsitzende Dr. Müller. „Bei all den positiven Anreizen gehen wir jedoch davon aus, dass den Krankenkassen die hierfür notwendigen, gegebenenfalls zusätzlichen Finanzmittel, ausreichend und außerhalb der Mittel für die direkte Patientenversorgung (MGV, EGV) zur Verfügung gestellt werden“, so der Facharzt für Laboratoriumsmedizin.
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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.