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Transplantationskoordinatoren können Organspendezahlen verdoppeln

Prinzip der freiwilligen und unentgeltlichen Spende festgeschrieben / Mit aller Entschiedenheit gegen Organhandel

Brüssel – Das Plenum des Europäischen Parlamentes hat heute in Straßburg eine Richtlinie über Qualitäts- und Sicherheitsstandards sowie einen Aktionsplan zur Organspende beschlossen. Während die Richtlinie die Mitgliedsstaaten rechtlich bindet, ist der angenommene Aktionsplan nicht verbindlich aber eine eindringliche politische Forderung an die Mitgliedsstaaten.

Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion (Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese (CDU) begrüßte sowohl die angenommene Richtlinie als auch den Aktionsplan ausdrücklich: “Einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Organspendezahlen können Transplantationskoordinatoren liefern. Wir haben die Mitgliedsstaaten im Aktionsplan aufgefordert, das System der Transplantationskoordinatoren einzuführen. Das Instrument hat sich insbesondere in Spanien bewährt. Spanien ist im Bezug auf die Organtransplantation in Europa mit Abstand das erfolgreichste Land – auf eine Million Einwohner kommen 34,2 Organtransplantationen pro Jahr. Deutschland liegt mit 14,4 Transplantationen im unteren Mittelfeld. Wir gehen davon aus, dass durch die Verbesserungen in der Krankenhausorganisation mit den Koordinatoren pro Jahr eine Verdopplung der verfügbaren Organe auf 20.000 erreichen können. Das heißt, in Deutschland etwa 1.200”, so Peter Liese.

Transplantationskoordinatoren sollen gewährleisten, dass medizinisches Personal mit ausreichender Erfahrung und Qualifikation die Aufgabe der Koordination und Organisation im Krankenhaus übernimmt, da ohne Transplantationskoordinatoren viele verfügbare Organe verloren gehen, obwohl die Patienten einen Organspendeausweis haben oder die Angehörigen bereit wären, einer Organspende zuzustimmen.

Peter Liese weist zudem darauf hin, dass die in der Richtlinie beschlossenen europaweiten Qualitäts- und Sicherheitsstandards bei der Organspende letztlich ebenfalls die Zahl der verfügbaren Spenderorgane erhöhen werden. Durch die einheitlichen Standards soll sichergestellt werden, dass bei der Organtransplantation nicht unbeabsichtigt Viren wie HIV, Hepatitis oder Krebszellen übertragen werden. “Die einheitlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards erleichtern einen transnationalen Austausch vorhandener Spenderorgane. In einem vereinten Europa ist es ein Unding, dass ein Patient im Grenzgebiet kein Organ aus seinem Nachbarland erhalten kann und verfügbare Organe verloren gehen, wenn im eigenen Land kein Empfänger bereit steht, während im Nachbarland dieses Organ dringend benötigt würde. Durch die Richtlinie verspreche ich mir daher auch einen erleichterten transnationalen Austausch von Spenderorganen”, so der Arzt und Abgeordnete Peter Liese.

Besonders erfreut zeigte sich Peter Liese darüber, dass es dem Parlament gelungen ist, europaweit das Prinzip der freiwilligen und unentgeltlichen Spende rechtlich verbindlich festzuschreiben: “Nicht derjenige darf ein Organ erhalten, der das meiste Geld bezahlt, sondern derjenige muss es erhalten, der es medizinisch am dringendsten braucht. Die freiwillige und unentgeltliche Spende ist ein wichtiges Rechtsprinzip der Europäischen Union und in der Charta der Grundrechte festgeschrieben. Es erhöht jedoch auch die Qualität und Sicherheit von Organen. Wenn hohe Geldbeträge im Spiel sind, werden Risiken oft ausgeblendet”, erläutert Peter Liese. Liese wies diesbezüglich auch darauf hin, dass das Parlament im Aktionsplan die Kommission auffordert, verstärkt gegen Organhandel vorzugehen und Untersuchungen über Verstöße innerhalb Europas, aber auch weltweit, einzuleiten. “In einer Wertegemeinschaft wie der EU müssen wir Organhandel unter Beteiligung von EU-Bürgern mit aller Entschiedenheit bekämpfen sowie europa- und weltweite Missstände deutlich ansprechen. Deshalb hat das Europäische Parlament die Kommission auch mit großer Mehrheit aufgefordert, Vorwürfe gegen China zur prüfen, wonach inhaftierten Angehörigen der Falun-Gong-Gemeinschaft in einer tödlichen Operation Organe entnommen werden. Der ehemalige kanadische Staatssekretär David Kilgour hatte gemeinsam mit David Matas recherchiert und in dies einem Bericht zusammengefasst “, so Peter Liese.