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Universitätsmedizin Mainz will bis 2015 zu den Top 5 gehören

Strategische Ausrichtung steht fest

Mainz – Der Vorstand der Universitätsmedizin Mainz hat heute sein Positionspapier für die strategische Ausrichtung des Unternehmens präsentiert. Kernpunkte bilden strukturelle und inhaltliche Ziele: so wird künftig eine Konzentration auf die Hochleistungsmedizin erfolgen und es werden ausgewählte wissenschaftliche Schwerpunkte sowie die Überwindung von Fächergrenzen gefördert. Ebenso ist eine weitere finanzielle Konsolidierung durch eine verbesserte Wirtschaftlichkeit in der Krankenversorgung geplant. Darüber hinaus gilt es, die Verwaltung stärker als Servicepartner auszurichten. Die exzellente Ausbildung und Förderung von Studierenden ist ein weiteres wichtiges Ziel. Die Bau- und Investitionsplanung für die nächsten Jahre basiert auf den Vorgaben des Positionspapiers. So will die Universitätsmedizin Mainz bis 2015 zu den Top 5 der deutschen Universitätsklinika im Bezug auf Krankenversorgung, Forschung und Lehre gehören. In den kommenden Monaten werden die ersten strukturellen und inhaltlichen Maßnahmen umgesetzt.

„Mit der Formulierung und der Vorstellung der strategischen Ausrichtung haben wir ein wichtiges Ziel erreicht. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den im Positionspapier aufgezeigten Zielen und Maßnahmen die richtige Konsequenz gezogen haben. Mit diesem realisierbaren Konzept befinden wir uns in einer vorteilhaften Ausgangsposition für künftige Herausforderungen, wie unter anderem der Erreichung unseres Ziels zu den Top 5 zu gehören. Nicht zuletzt bedankt sich der Vorstand bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an dieser Stelle ganz herzlich für den bislang aufgebrachten Mut, das Vertrauen und das Engagement!“ betont der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

Hochleistungsmedizin und Regelversorgung

„Ziel der Universitätsmedizin Mainz ist es, das klinische Angebot im Bereich der Hochleistungsmedizin zu verstärken. Dadurch wird die Universitätsmedizin ein Alleinstellungsmerkmal in der Region und darüber hinaus erhalten“, so Pfeiffer weiter. Konkret bedeutet dies unter anderem, dass die Programme für Transplantationen ausgeweitet werden. Die enge, fächerübergreifende Zusammenarbeit wird intensiviert werden durch die Gründung eines Tumorzentrums und eines umfassenden Gefäßzentrums. Im Bereich der Intensivmedizin werden weitere Maßnahmen, wie die Einrichtung eines 24-Stunden-Aufwachraumes und die Ausweitung der Intermediate Care-Kapazität erfolgen. Langfristig soll auch eine Zentralisierung der Operationssäle stattfinden und damit eine weitere Verbesserung der interdisziplinären Nutzung ermöglicht werden.

Für eine Entlastung der Universitätsmedizin Mainz von den Aufgaben der Regelversorgung, natürlich unter der Berücksichtigung des Versorgungsauftrags, wird die Kooperation mit anderen Krankenhäusern erweitert. Ambulante Leistungen sollen, soweit sie nicht finanziert und nicht zur Sicherstellung von Forschung und Lehre notwendig sind, in den Bereich der kassenärztlichen Versorgung abgegeben werden. Im ambulanten Bereich sollen aber Spezialambulanzen, beispielsweise für die Diagnose und Behandlung von seltenen Erkrankungen, und ein Sozialpädiatrisches Zentrum verstärkt bzw. eingerichtet werden.

Forschung und Lehre

Die Forschung ist eine zentrale Aufgabe der Universitätsmedizin Mainz und hat gleichzeitig große Bedeutung für die Krankenversorgung und auch für die studentische Lehre. Herausragender Forschungsschwerpunkt ist die Immunologie. Daneben werden Forschungsinitiativen, wie der Bereich der Neurowissenschaften und der vaskulären Prävention weiterentwickelt. Tumorbiomedizin, Material- und Oberflächenforschung sowie die Gesundheitswissenschaften werden bei aussichtsreicher Entwicklung weiter gefördert. Die Berufungspolitik und damit die Ausrichtung von Professuren sowie die Verwendung der Gebäude und Gelder werden auf die Stärkung des Schwerpunktprofils ausgerichtet. In Zukunft werden Kooperationen mit anderen Fachbereichen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Partnern außerhalb der Universität eine noch stärkere Rolle spielen.

„Besonders wichtig ist auch der wissenschaftliche Nachwuchs. Er soll durch vielfältige Maßnahmen wie schwerpunktbezogene Lehrveranstaltungen für Studenten, Promotionskollegs, Graduiertenschulen und Beschleunigung der Habilitationsverfahren gefördert werden. Finanzmittel und Forschungsflächen werden nach klaren, transparenten Leistungskriterien verteilt. Hier ist das Mittelverteilungskonzept sicher eines der ambitioniertesten und zukunftsweisendsten aller medizinischen Fachbereiche und Fakultäten in Deutschland“, betont Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz.

Mainz soll auch in Zukunft ein sehr attraktiver Studienort für Medizin- und Zahnmedizin-Studenten bleiben. Dazu sollen die Studierenden eine hervorragende Ausbildung und Förderung erhalten. Sie sollen mit der Ausbildung durch ihr Studium entweder besonders für einen akademisch-wissenschaftlichen Berufsweg oder aber für einen klinisch-praktischen Berufsweg qualifiziert werden. Die entsprechende Ausgestaltung des Studiums wird in dem sogenannten Mainzer Curriculum festgelegt werden. Dies soll ergänzt werden durch innovative Lehr- und Prüfungsformen und eine zunehmend interdisziplinäre Ausbildung.

Departmentbildung

Als eine zentrale konzeptionelle Formel für den künftigen Erfolg der Universitätsmedizin sowohl im Hinblick auf Forschung und Lehre, aber auch die Patientenversorgung sieht der Vorstand der Universitätsmedizin Mainz die Bildung von sogenannten Departments. Diese sind eine Zusammenführung von medizinischen Betriebseinheiten, also Kliniken und Instituten, die in verwandten Themengebieten und mit ähnlichen Ressourcen tätig sind. Ziel ist es dabei, Fächergrenzen zu überwinden, Synergiepotentiale auszuschöpfen und Abläufe für Patienten und Mitarbeiter zu verbessern. Diese Departments versprechen außerdem den wesentlichen Vorteil, dass Entscheidungswege kürzer sind und Maßnahmen vor allem auch schneller umgesetzt werden können. Nicht zuletzt soll aber durch die gemeinsame Nutzung, zum Beispiel von Gebäuden und Personal und der Verteilung von Investitionen auf mehrere Schultern, die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. Bis 2013 sollen daher die aktuell rund 60 medizinischen Betriebseinheiten zu etwa zehn bis zwölf Departments zusammengefasst werden. Die einzelnen Kliniken und Institute bleiben innerhalb eines Departments bestehen. Sie behalten auch ihre jeweiligen Direktoren. Pfeiffer betont: „An der Frage, wie die einzelnen Departments idealerweise zusammengesetzt sein sollen, wird derzeit noch in Abstimmung mit den Einrichtungsleitern ‚gefeilt’.“

Wirtschaftlichkeit und Berichtswesen

„Die letzten Jahre haben uns klar vor Augen geführt, dass die Wirtschaftlichkeit unserer Universitätsmedizin unabdingbarer Maßstab für die künftige Unternehmensentwicklung ist. Nur wenn wir auch in Zukunft unsere Leistungen effizient und damit wirtschaftlich erbringen, sind wir neuen Herausforderungen gewachsen“, sagt Norbert Finke, Kaufmännischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. Daher ist es auch ein wesentliches strategisches Ziel, eine weitestgehende Kosten- und Leistungstransparenz zu schaffen. Das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses für die ganze Universitätsmedizin soll genauso für ihre einzelnen Institute und Kliniken gelten.

Beschäftigungsentwicklung

Um die persönliche Qualifikation zu steigern und den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, immer an die Anforderungen einer sich ständig weiterentwickelten Medizin angepasst zu sein, soll die stetige Weiterqualifikation unterstützt werden. Damit die Mitarbeiter die Weiterentwicklung planen und besprechen, Rückmeldungen an ihre Vorgesetzten geben und erhalten können, sollen regelmäßig Mitarbeitergespräche stattfinden. Schließlich soll ein Haustarifvertrag, wie im Universitätsmedizingesetz vorgesehen, abgeschlossen werden, um die Besonderheiten innerhalb der Universitätsmedizin besser abbilden zu können.

Bau- und Investitionsplanung

Eine mit allen genannten Maßnahmen einhergehende Bau- und Investitionsplanung mit funktionsorientierten Neubauten und Generalsanierungen ist ebenfalls Inhalt der strategischen Neuausrichtung. Langfristig sollen die Departments auch räumlich zusammengeführt werden.

Zum Hintergrund

Im Jahr 2008 erfolgte eine Begutachtung der damaligen Universitätsklinik und des Fachbereichs Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durch den Wissenschaftsrat, in der Stärken und Schwächen der Universitätsmedizin herausgearbeitet wurden. Ein Kritikpunkt war das Fehlen einer strategischen Gesamtplanung. Darauf aufbauend hat der Vorstand der Universitätsmedizin Mainz in den vergangenen Monaten zusammen mit internen und externen Arbeits- und Expertengruppen ein Konzept zur strategischen Ausrichtung erarbeitet. Dieses wurde mit dem Aufsichtsrat abgestimmt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur sowie dem Wissenschaftsrat zugeleitet. Letzterer wird es in den nächsten Monaten begutachten und kommentieren.