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vdek: Auch bei Biologika faire Preise organisieren

G-BA-Beschluss zu Biologika

Berlin – Heute berät der Bundestag über einen Antrag der Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen zum Thema „Kosten für hochpreise Arzneimittel bezahlbar halten“. In diesem Zusammenhang weist der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) auf den sehr wichtigen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Austauschbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln (Biologika) durch preisgünstigere Nachahmerpräparate (Biosimilars) hin. Dieser wird vom vdek ausdrücklich unterstützt.

Demnach können Apotheken künftig ärztlich verordnete Biologika wie Antikörper, die z. B. bei Krebs oder bestimmten Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommen, durchentsprechende Biosimilars ersetzen. Eine vergleichbare Austauschmöglichkeit wirkstoffgleicher Produkte – „aut-idem“ – ist bei chemisch-synthetischen Arzneimitteln bereits seit Langem bewährt. Dadurch sind Einsparungen durch erheblich niedrigere Preise und Rabattverträge in Höhe von mehr als 2,7 Milliarden Euro möglich.

Biologika gehören zu den teuersten Arzneimitteln in der GKV

Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek, betont: „Der Markt von biotechnologisch hergestellten Produkten wächst stetig. Im Jahr 2024 lagen die Ausgaben dafür bei über 21 Milliarden Euro und damit 12,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Deshalb brauchen wir auch in diesem Marktsegment dringend entsprechende Ausgabenregulierungen.” Die Neuregelung könne dazu beitragen, die Ausgabenentwicklung im Arzneimittelbereich als zweitgrößtem Ausgabenblock (über 55 Milliarden Euro jährlich) deutlich zu dämpfen. Das wäre ein wichtiges Signal im Kontext der aktuelle Spardebatte. „Auch die Pharmaindustrie muss ihren Beitrag zum Sparen leisten.”

Keine Einschränkungen bei der Therapiesicherheit

„Die Patientinnen und Patienten haben keine Einschränkungen in der Qualität der Versorgung oder bei der Arzneimitteltherapiesicherheit zu befürchten“, so Elsner. Zum einen habe die europäische Zulassungsbehörde EMA die Gleichwertigkeit der Präparate festgestellt. Zum anderen könne die Liefersicherheit durch Rabattverträge gestärkt werden, da die pharmazeutischen Unternehmen und Krankenkassen die Versorgung mit rabattierten Arzneimitteln besser planen könnten.  

Standortpolitik für die Pharmaindustrie darf nicht zu Lasten der GKV gehen

Elsner wies die Argumente der Pharmaindustrie zurück, wonach die Neuregelung zu Biologika den Industriestandort Deutschland gefährden könnte. Auch der Sachverständigenrat habe in seinem Gutachten festgestellt, dass es keine empirischen Belege dafür gibt, dass Preisregulierungen die Standortbedingungen für die deutsche Pharmaindustrie beeinträchtigen. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sei zudem nicht dazu da, Standortpolitik für die Pharmaindustrie zu betreiben.

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 29 Millionen Menschen in Deutschland versichern:

– Techniker Krankenkasse (TK)
– BARMER
– DAK-Gesundheit
– KKH Kaufmännische Krankenkasse
– hkk – Handelskrankenkasse
– HEK – Hanseatische Krankenkasse

Der vdek wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Heute arbeiten bundesweit fast 800 Beschäftigte beim vdek. Hauptsitz des Verbandes mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Bundeshauptstadt Berlin. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit nahezu 450 Beschäftigten sowie knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.