Berlin – Anlässlich des 129. Deutschen Ärztetages betont der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) die Notwendigkeit einer guten Patientensteuerung in der ambulanten Versorgung. „Patientinnen und Patienten brauchen mehr Orientierung und Steuerung in der Versorgung, verknüpft mit einem guten Terminmanagement und einer Versorgung am richtigen Behandlungsort”, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Für die Ausgestaltung eines Primärarztsystems haben wir das Konzept ‚Persönliches Ärzteteam‘ entwickelt.”
Konzept „Persönliches Ärzteteam” berücksichtigt die Versorgungsrealität
Das Konzept „Personliches Ärzteteam” setzt auf ein von den Versicherten frei zu wählendes Team aus einem Haus- und bis zu drei grundversorgenden Fachärztinnen und Fachärzten. Hinzu kommt die Möglichkeit, eine telemedizinische Ersteinschätzung über die Rufnummer 116117 der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) einzuholen. Im Unterschied zu vielen Vorschlägen, die auf eine rein hausarztzentrierte Versorgung ausgerichtet sind, in dem nur ein Hausarzt/eine Hausärztin die Versorgung steuert, vermeidet diese Ausgestaltung eines Primärarztsystems das Risiko neuer Engpässe und unnötige Zugangshürden. Beispielsweise sollen Menschen mit einer chronischen Erkrankung weiterhin direkt ihre Fachärzte in Anspruch nehmen dürfen. In solchen Fällen macht es medizinisch wenig Sinn, immer die Hausarztpraxen vorher aufsuchen zu müssen. Das würde auch zu einem neuen Flaschenhals in der Versorgung führen, so Elsner. „Das Modell der Ersatzkassen berücksichtigt stärker die tatsächliche Versorgungsrealität und wirkt zugleich steuernd”, so Elsner.
116117 als zentrale Anlaufstelle – integriert auch die Notfallversorgung
Ein großer Vorteil des Konzepts „Persönliches Ärzteteam“ ist die Einbindung der Notfallversorgung über die Rufnummer 116117 der KVen. Die Koalition plant, die bereits von der Ampelregierung geplante Notfallreform zeitnah umzusetzen. Zentraler Bestandteil der Reform ist, Integrierte Notfallzentren (INZ) zu schaffen, in denen entschieden wird, wo die Hilfesuchenden am besten behandelt werden. Die Rufnummern 116117 und die 112 des Rettungsdienstes sollen dazu vernetzt werden. Hier soll die videogestützte Ersteinschätzung auch für Notfälle stattfinden. Elsner: „Im Akutfall ist es für die Hilfesuchenden oft schwer zu beurteilen, ob es sich um einen Fall für die ambulante Regelversorgung oder um einen Notfall handelt, der den Rettungsdienst erfordert. Durch die Zusammenlegung der beiden Notfallnummern kann die Patientensteuerung sektorenübergreifend geplant und bedarfsgerecht organisiert und damit verbessert werden.“
Weitere Informationen zum erweiterten Primärztsystem der Ersatzkassen „Persönliches Ärzteteam“ erhalten Sie auf vdek.com.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 29 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– Techniker Krankenkasse (TK), X: @TK_Presse
– BARMER, X: @BARMER_Presse
– DAK-Gesundheit, X: @DAKGesundheit
– KKH Kaufmännische Krankenkasse, X: @KKH_Politik
– hkk – Handelskrankenkasse, X: @hkk_Presse
– HEK – Hanseatische Krankenkasse, X: @HEKonline
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).
Beim vdek arbeiten bundesweit über 700 Beschäftigte. Hauptsitz des Verbandes mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Bundeshauptstadt Berlin. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit über 400 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.