Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Versandhandel mit Arzneimitteln gefährdet Verbraucher

Pressemitteilung

Hamburg – Medikamente im Internet zu bestellen erscheint einfach, bequem und unkompliziert – mit mehreren Klicks erhält man das gewünschte Medikament nach Hause. Dass dieser Weg jedoch auch Gefahren für die Gesundheit birgt, wissen viele Verbraucher nicht. Auf einer Veranstaltung zum Thema “Arzneimittelversand und Arzneimittelversorgung” der Apothekerkammer Hamburg informierten Fachreferenten am Mittwoch zu den Auswirkungen des Versandhandels mit Medikamenten.

Verbraucher können seriöse von unseriösen Anbietern nicht unterscheiden, warnte Professor Dr. Harald G. Schweim von der Universität Bonn. Die Webseiten der Betrüger werden täuschend echt nachgebildet. Gefälschte Erlaubnisurkunden und Zertifikate sollen die Glaubwürdigkeit des Anbieters bestätigen. “Im Markt tummeln sich viele schwarze Schafe”, bestätigte Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. “Das zeigt auch die vor kurzem vom Bundeskriminalamt veröffentlichte Statistik, in der die Arzneimittelkriminalität erstmals als einer der sechs wichtigsten Kriminalitätsschwerpunkte aufgeführt wurde.”

Das Zentrallabor Deutscher Apotheker (ZL) führt regelmäßig Arzneimittel-Testkäufe bei Internetanbietern durch, um den Service und die Qualität der angebotenen Produkte zu prüfen. Bei einem Testkauf des Potenzmittels Viagra waren 60 Prozent der bestellten Arzneimittel Fälschungen, so Dr. Mona Tawab, Wissenschaftlerin im ZL. Zum Teil waren die Verpackungen beschädigt und die Gebrauchsinformationen nicht auf deutsch. Sechs Produkte enthielten nur 50 bis 60 Prozent des angegebenen Wirkstoffs. Zudem verlangte kein Anbieter ein Rezept für das verschreibungspflichtige Medikament.

“Verbraucher spielen mit ihrer Gesundheit, wenn sie Medikamente aus dubiosen Quellen einnehmen”, betonte Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. Häufig enthalten die Präparate den Wirkstoff in zu geringer oder zu hoher Dosierung. Oder aber es sind Substanzen enthalten, die gesundheitsschädigend sind. “Im Gegensatz zu Waren aus der Apotheke gibt es bei unseriösen Versandhändlern keine Instanz, die die Qualität der Produkte prüft”, so Graue.

“Das Internet ist die Hauptquelle für Fälschungen”, warnte Kammerpräsident Töbing. “Unsere Befürchtungen, die wir bei der Zulassung des Versandhandels vor vier Jahren hatten, waren nicht nur theoretischer Natur, sondern haben sich schon jetzt bewahrheitet.”

Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 – 44 80 48-30

Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen Apothekenleiter in Hamburg.