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Von der Koexistenz zur Kooperation: EU-Drogenkoordinatoren ziehen an einem Strang

Ergebnisse des Treffens der EU-Drogenkoordinatoren in Berlin

Berlin – Die nationalen Drogenkoordinatoren der EU trafen sich am 14. und 15. Mai 2007 zu ihrem halbjährlichen Treffen im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in Berlin. Dazu erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing: “Drogen- und Suchtprobleme machen nicht an Ländergrenzen halt. Darum gestaltet Deutschland international die Drogen- und Suchtpolitik aktiv mit. In Europa müssen wir einen entscheidenden Schritt von der Koexistenz zur konkreten Kooperation vorankommen. Ich unterstütze deshalb die Initiative des Vorsitzenden der Pompidou-Gruppe des Europarats, Piotr Jablonski, die Verantwortlichen für die europäische Drogenpolitik im Herbst 2007 nach Warschau einzuladen.”

Zu Beginn des Treffens erläuterte der Exekutivdirektor des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC), Antonio M. Costa, dass, dank der vielfältigen Anstrengungen, die Drogenproblematik seit Mitte der 90er Jahre stabilisiert werden konnte. “Anbau, Handel und Konsum von Drogen sind weltweit betrachtet, seitdem nicht mehr angestiegen.”

Dennoch besteht kein Grund, in den Anstrengungen nachzulassen. Antonio M. Costa: “Besonders die Forschungslage muss dringend verbessert werden. Wir müssen mehr über die Ursachen der Sucht in Erfahrung bringen und dieses Wissen für die Beratung und Behandlung nutzen.” Der Exekutivdirektor schlug den EU-Drogenkoordinatoren vor, eine zentrale europäische Suchtforschungsstelle nach amerikanischem Vorbild einzurichten oder die bestehenden Einrichtungen zu einem europäischen Suchtforschungsverbund zu vernetzen.

Außerdem soll das von den Vereinten Nationen initiierte weltweite Netzwerk “treat.net” ausgebaut werden. Dieses Projekt sorgt für den Austausch der unterschiedlichen Behandlungsansätze in den verschiedenen Ländern. Dieses Netz soll auf mehrere tausend Einrichtungen erweitert werden.

Antonio M. Costa, Piotr Jablonski, der Direktor der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogensucht und Drogen, Wolfgang Götz, sowie Vertreter der Europäischen Kommission und die Drogenkoordinatoren der 27 EU-Mitgliedsstaaten waren sich darin einig, dass die Kooperation und Koordinierung der europäischen Drogenpolitik auf einem hohen Niveau erfolgt. Dennoch sind Verbesserungen notwendig.

Wolfgang Götz fasste einen weiteren Schwerpunkt des Treffens zusammen. Zur Cannabisproblematik in Europa erklärte er: “Cannabis ist die illegale Droge Nummer 1 in Europa, die Zahl der abhängigen Konsumenten steigt weiterhin. Sowohl im präventiven als auch im Behandlungsbereich sind verstärkte Anstrengungen notwendig. Erfreulich ist, dass in immer mehr Ländern Beratungs- und Behandlungsangebote für die Cannabisabhängigen zur Verfügung gestellt werden. Die Vielfalt dieser Angebote wurde beim Treffen der nationalen Knotenpunkte der Europäischen Beobachtungsstelle im März 2007 hier in Berlin deutlich.”

Hintergründe: · Pompidou-Gruppe des Europarats Eine Gruppe von inzwischen 35 Mitgliedsstaaten, die sich seit 1971 mit Drogenfragen befasst. Die sechs Plattformen der Pompidou-Gruppe beschäftigen sich zum Beispiel mit ethischen Fragen, der Forschung, Prävention und Behandlung. Der amtierende Vorsitzende der Pompidou-Gruppe ist Herr Piotr Jablonski.

· EU-Kommission Für die Koordinierung der Drogenbekämpfung innerhalb Generaldirektion Justiz, Freiheit und Sicherheit ist Herr Carel Edwards zuständig.

· Europäische Beobachtungsstelle für Drogensucht und Drogen Diese europäische Agentur ist dafür verantwortlich, dass in Europa vergleichbare Daten zur Drogenpolitik der EU-Mitgliedsstaaten erhoben und zur Verfügung gestellt werden.

Der amtierende Direktor ist Herr Wolfgang Götz.