Berlin, 7. Dezember 2021 – Akkreditierte Labore in der Medizin – ALM e.V. stellen SARS-CoV-2-PCR-Daten aus der KW 48 vor.
Bei etwa konstanten Zahlen an angeforderten SARS-CoV-2-PCR-Tests (1.802.201 zu 1.838.396 in der Vorwoche/minus 2 Prozent) blieb auch die Zahl an positiven Befunden in der vergangenen Woche mit 377.613 etwa auf dem Niveau der Vorwoche (389.421). Das melden die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. in ihrer aktuellen Datenanalyse aus der KW 48 (29.11.2021–05.12.2021). An der Datenerhebung haben sich wie in den vergangenen Wochen 179 Labore beteiligt. Ihre Auslastung liegt im Durchschnitt bei 82 Prozent (Vorwoche: 85 Prozent) und damit weiterhin an der Belastungsgrenze – in vielen Regionen jedoch deutlich darüber. Insgesamt wurden 21 Prozent der durchgeführten SARS-CoV-2-Tests positiv berichtet – in der vergangenen Woche lag die Positivrate mit 21,2 Prozent ähnlich hoch. Auch wenn die Zahlen eine etwa konstante Rate der positiven Befunde zeigen, mahnt der ALM e.V.: „Die Lage bleibt weiterhin sehr angespannt. Viele Labore arbeiten an der Grenze des Machbaren. Jetzt gilt es, alle uns möglichen Maßnahmen umzusetzen, Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren und das Impfen voranzutreiben“, so Dr. Michael Müller.
Der 1. Vorsitzende des ALM e.V. weist darauf hin, dass viele Labore seit einigen Wochen weit über der Belastungsgrenze arbeiten – teilweise deutlich über 100 Prozent. „Weder die PCR-Systeme, mit denen wir arbeiten, und vor allem nicht unsere Beschäftigten in den Laboren können dauerhaft so beansprucht werden.“ Die Situation sei unverändert sehr belastend, da neben der COVID-19-Diagnostik auch die ganz normale andere Diagnostik zu bearbeiten sei. Mitarbeiter*innen würden ihr Bestes geben. Darüber hinaus weisen auch die Labore auf einen hohen Krankenstand hin. „Die Pandemie macht auch vor unseren Mitarbeitenden nicht Halt“, sagt Dr. Michael Müller.
Deshalb rät der ALM e.V., wie auch das Robert Koch-Institut, zur Priorisierung des Einsatzes von PCR-Tests und zur konsequenten Umsetzung der Nationalen Teststrategie. „Die für die kommende Woche bereitgestellten rund 2,14 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests reichen für die medizinische Versorgung sicher aus, also für die Untersuchung symptomatischer Personen, deren engen Kontaktpersonen und auch zum Schutz der vulnerablen Gruppen“, erklärt Dr. Müller. Ohnehin müsse in dieser Phase der Pandemie ganz genau überlegt werden, welche Aktivitäten und Reisen im Sinne der Eigenverantwortung und der gesellschaftlichen Verantwortung Sinn machten. „Jeder und jede von uns sollte die Zahl der Kontakte möglichst beschränken und konsequent auf die Einhaltung der AHA + L-Regeln achten. Das gilt auch für die Geimpften.“
Apropos Impfung: Hier plädiert der ALM e.V. dafür, dass sich möglichst viele Menschen, insbesondere Beschäftigte im medizinischen Bereich, impfen lassen – zum eigenen Schutz und zum Schutz von vulnerablen Gruppen. Im Übrigen schütze die Impfung auch gegen die neue Omikron-Variante (B.1.1.529), die Dank der kontinuierlichen Surveillance der fachärztlichen Labore auch hierzulande früh entdeckt wurde und nun immer öfter in den Laboren nachgewiesen wird.
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Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.