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„Wir haben unser Versprechen gehalten – Eine Abwertung der PCR-Tests werden wir nicht einfach so hinnehmen!“

Pressemitteilung

Berlin, 23. Juni 2020 – ALM e.V. stellt Zahlen der KW 25 zur SARS-CoV-2-Testung der Labore in Deutschland vor und mahnt die Politik, die Sparpolitik der GKV zu unterbinden.

Die gehäuften lokalen Ausbrüche an COVID-19-Fällen haben wieder zu deutlich mehr SARS-CoV-2-PCR-Tests geführt: So wurden in der 25. Kalenderwoche in den an der Umfrage teilnehmenden 135 Laboren 334.679 SARS-CoV-2-PCR-Tests ausgewertet (+ 20 %) mit insgesamt deutlich steigender Positivrate (jetzt 1,4 %, entspricht 4.656 positiven Befunden). Rund 910.000 Tests pro Woche stehen aktuell für eine qualitätsgesicherte und umfassende Covid-19-Diagnostik zur Verfügung, weiterhin fast dreimal mehr als der aktuelle Bedarf.

„Wir halten weiterhin an der flächendeckenden und wohnartnahen Verfügbarkeit der PCR-Tests fest. Es ist unsere Pflicht, als Fachärzte im Labor die Bürgerinnen und Bürger gut und angemessen zu versorgen“, sagt Dr. Michael Müller. Deshalb appelliert der 1. Vorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. an die Selbstverwaltung und die Politik: „Die Entscheidung des Erweiterten Bewertungsausschusses muss unbedingt ausgesetzt und überdacht werden!“ Eine unangemessene und ungerechtfertigte Abwertung der PCR-Tests – wie am 10. Juni 2020 in der 65. Sitzung des Erweiterten Bewertungsausschusses zur Neubewertung der GOP 32816 beschlossen – werde man nicht einfach hinnehmen, so die Mitglieder des ALM e.V.

Kopfschütteln gab es in der vergangenen Woche beim ALM auch wegen falscher Behauptungen, was die Mitarbeit der Labore bei der Fertigstellung der sogenannten Corona-Warn-App, die seit vergangener Woche zum Download bereitsteht, angeht: „Unsere Expertinnen und Experten in den Laboren haben sich von Anfang an eingebracht und viel hilfreiche Arbeit geleistet. Dadurch wurde es überhaupt erst möglich, die App fertigzustellen“, sagt Dr. Christian Scholz. Der Vorstand im ALM und Sprecher der AG IT betont: „In diese Arbeiten ist viel von unserem laborspezifischen Wissen eingeflossen. Für die Ressourcen, die wir hier eingesetzt haben, gab es weder eine entsprechende Honorierung, noch einen Zuschuss aus irgendeinem Corona-Topf – noch nicht einmal eine Anerkennung seitens der Projektpartner haben wir erhalten.“ Stattdessen habe man jetzt sogar noch mit der Absenkung der PCR-Kostenerstattung zu kämpfen. „Und dennoch halten wir es für wichtig, dass die Corona-Warn-App erfolgreich auch mit den PCR-Testergebnissen verknüpft werden kann. Daran arbeiten wir mit Hochdruck“, so Dr. Scholz.

Evangelos Kotsopoulos lenkt den Blick ins europäische Ausland: „Wenn wir die Erstattung der PCR-Tests in anderen Ländern anschauen, dann liegt Deutschland im unteren Drittel“, so der ALM-Vorstand. „Mit einer Absenkung der PCR auf 39,40 Euro wären wir in Deutschland sogar Schlusslicht – und das bei europaweit gleichen Preisen der IVD-Hersteller, die auch mit der Stückzahl nicht sinken.“ Mengenrabatte seien in einem heiß umkämpften globalen Markt auch in der Zukunft nicht zu erwarten, so Kotsopoulos.

„Wir als Fachärzte im Labor leisten seit Ausbruch der Pandemie mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich außerordentliche Arbeit. Die Abwertung der PCR um rund ein Drittel verhöhnt unsere Arbeit und demütigt die Menschen, die in den Laboren arbeiten. Abgesehen davon können wir den Test so nicht mehr kostendeckend durchführen. Ständiger Einsatz des qualifizierten Personals im 3-Schicht-System sowie mit Wochenend- und Feiertagsarbeit für die Corona-Analytik und die Aufbau- sowie Vorhalteleistung dieser speziellen Diagnostik sind und bleiben kostenintensiv. Diese nicht nachvollziehbare Abwertung führt auch zur Demotivation unserer Mitarbeiterschaft, die in der Pandemie hart für den medizinischen Erfolg und die Gesundheit der Bevölkerung gekämpft hat“, ergänzt Prof. Dr. Jan Kramer. Es sei unverständlich, dass die GKV trotz der vielen Gespräche in keinem Punkt der Argumentation der Fachärzte im Labor gefolgt sei, so der ALM-Vorstand.

Die Mitglieder des ALM e.V., darin sind sich alle einig, werden sich vehement dafür einsetzen, dass der Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses, der am 1. Juli in Kraft treten soll, ausgesetzt und mindestens neu verhandelt wird. Dr. Michael Müller blickt optimistisch in Richtung Politik: „Wer testen, testen, testen als sinnvolle Strategie sieht, der wird auch unsere Forderung unterstützen, dass die GKV die Tests und diejenigen, die sie durchführen, angemessen bezahlt.“ In Richtung GKV mahnt er, gemeinsam für eine gute Versorgung in der Corona-Zeit zu sorgen: „Wir können nicht davon ausgehen, dass wir die Pandemie schon überstanden haben und sollten besser gerüstet sein für die Herbst- und Winterzeit. Wir brauchen daher unbedingt eine gute Strategie für die Zukunft und gewiss keine taktischen Spielchen!“

Hinweis: Auf unserer Homepage www.alm-ev.de finden Sie einen umfassenden Katalog an Fragen und den dazugehörigen Antworten. Diesen aktualisieren wir regelmäßig. Sollten Sie darüber hinaus noch weitere Fragen haben, freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.

Weitere Infos zum SARS-CoV-2 Virus und zu Covid-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter
www.rki.de / www.bmg.bund.de / www.kbv.de

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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.