Erstmals in Deutschland erhalten Medizinstudierende aus allen Teilen des Landes die Gelegenheit, in einer „Summer School“ des Nationalen Krebspräventionszentrums tief in die verschiedenen Felder der Krebspräventionsforschung einzutauchen und gleichzeitig die allgemeinen Aspekte der Gesundheitsprävention kennenzulernen. Die 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet vom 15. bis 19. September ein intensives, praxisnahes und vielseitiges Programm, das Theorie und direkte Einblicke in die Präventionsforschung vereint. Das Nationale Krebspräventionszentrum wurde vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs initiiert. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert das DKFZ zu 90 Prozent, das Land Baden-Württemberg den DKFZ-Standort Heidelberg zu zehn Prozent.
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär betonte zum Start der ersten Summer School des Nationalen Krebspräventionszentrums: „Krebsprävention ist zentraler Bestandteil der Nationalen Dekade gegen Krebs, die auf Initiative des Bundesforschungsministeriums gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium und vielen weiteren Partnern ins Leben gerufen wurde. Mit der neuen Summer School des NCPC erhalten nun künftige Medizinerinnen und Mediziner vertiefte Einblicke in dieses wichtige Forschungsfeld. Ihre innovativen Ideen und ihr Engagement werden die Prävention von morgen prägen und die Entwicklung patientenorientierter Präventionsstrategien vorantreiben.“
„Das Thema Prävention ist im heutigen Medizin-Curriculum unterrepräsentiert. Mit der Summer School möchten wir die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten für die Krebsprävention begeistern. Wir wollen ihnen Einblicke geben in das vielseitige Forschungsspektrum rund um die Prävention – und auch demonstrieren, wie vielfältig die Karrieremöglichkeiten in diesem Bereich sind“, erklärt Michael Baumann, der Vorstandvorsitzende des DKFZ.
Die Summer School startet mit einem Einführungstag, an dem theoretische Grundlagen und Methoden der Präventionsforschung und ihre Anwendung in der Bevölkerung vorgestellt werden. Von Dienstag bis Freitag durchlaufen die Teilnehmenden in Kleingruppen interaktive Module in verschiedenen Abteilungen des DKFZ und des Nationalen Krebspräventionszentrums. Dabei lernen sie unter anderem die Forschungsbereiche Molekulare und Digitale Präventionsforschung kennen, auch der Themenkomplex Krebsfrüherkennung steht auf dem Programm. Die Studierenden werden sich darüber hinaus mit den politischen Rahmenbedingungen und Fragen dazu auseinandersetzen – beispielsweise welche politischen Maßnahmen es Einzelnen erleichtern, einen gesunden Lebensstil zu pflegen und dadurch das eigene Krebsrisiko und das allgemeine Krankheitsrisiko zu reduzieren.
„Mit der Summer School möchten wir nicht nur wissenschaftliches Wissen vermitteln, sondern die teilnehmenden Medizinstudierenden auch zu Botschaftern der Krebsprävention machen. Die Erfahrungen und Einblicke, die sie hier gewinnen, sollen sie in ihrem späteren Berufsleben weitertragen – in die Kliniken, in die Forschung und in die direkte Patientenversorgung“, so Gerd Nettekoven, Vorstand der Deutschen Krebshilfe.
Für die Studierenden ist die Teilnahme nahezu kostenfrei, die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum übernehmen Unterkunft, Verpflegung sowie einen Reisekostenzuschuss.
Das Nationale Krebspräventionszentrum bündelt die bisherigen Forschungsaktivitäten des DKFZ unter einem Dach und vereint Forschung, Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Politikberatung und Outreach. Gemeinsam mit seinen Partnern entwickelt das Nationale Krebspräventionszentrum die Krebsprävention weiter und baut sie systematisch in ganz Deutschland aus.