Thema: „Digitale Prävention – Potenziale und Perspektiven“ – mit Alexander Stanke (Preventicus)
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) hat die dritte Folge ihres Podcasts „Versorgung integriert!“ veröffentlicht. Nach der Beleuchtung der Sektorentrennung im SGB V (Folge 1) und den Potentialen der Gesundheitsfachberufe (Folge 2) widmet sich die neue Episode dem Thema: „Digitale Prävention – Potenziale und Perspektiven“.
Gesprächspartner ist dieses Mal Alexander Stanke, Chief Operating Officer der Preventicus GmbH. Er spricht mit dem DGIV-Generalsekretär Dr. Michael Meyer über Ansätze digital flankierter Prävention – mit besonderem Fokus auf die frühzeitige Erkennung und Versorgung kardiovaskulärer Risiken. Dabei werden nicht nur Chancen der Primärprävention thematisiert, sondern auch die Bedeutung von Sekundär- und Tertiärprävention. Die Moderation übernimmt erneut der geschäftsführende DGIV-Vorstand Dr. Albrecht Kloepfer.
Im Zentrum steht die Frage, wie Präventionsangebote durch digitale Lösungen effizienter, zugänglicher und nachhaltiger gestaltet werden können. Anhand konkreter Versorgungsmodelle – etwa dem digitalen Screening auf Vorhofflimmern – zeigt die Podcast-Diskussion auf, welches gesundheitliche und wirtschaftliche Potenzial in der Verbindung von Prävention, Technologie und selektivvertraglich geregelter Versorgung liegt. Dabei wird deutlich: Eine wirkungsvolle digitale Prävention braucht klinische Evidenz, gesundheitsökonomische Nachweise – und eine politische Rahmung, die echte Umsetzung ermöglicht.
Dr. Michael Meyer mahnt dabei ein systematischeres Vorgehen an: „Wir sehen viele Einzelinitiativen mit großem Potenzial – was fehlt, ist eine verbindliche Gesamtstrategie. Wenn wir Prävention ernst nehmen, muss sie auch strukturell ihren Platz im System finden.“ Die Politik sei bislang nicht bereit, offen und fair über die Notwendigkeit verbindlicher Präventionsstrukturen zu diskutieren. Zudem fehle es nach wie vor an einem übergeordneten Plan, wie die verfügbaren Mittel zielgerichtet eingesetzt werden können – obwohl in Deutschland täglich über eine Milliarde Euro für Gesundheit ausgegeben werde.
Die Gesprächspartner betonen die Notwendigkeit, Prävention nicht nur technisch zu denken, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Neben digitalen Lösungen brauche es klare Anreize für Versicherer, politische Zielvorgaben und eine stärkere Verankerung von Gesundheitskompetenz – etwa in Schule, Bildung und öffentlicher Kommunikation.
Die dritte Folge des DGIV-Podcasts „Versorgung integriert!“ mit dem Titel „Digitale Prävention – Potenziale und Perspektiven“ ist ab sofort unter dem nachfolgenden Link sowie auf Spotify und Apple Podcasts verfügbar: https://dgiv.org/news/dgiv-podcasts/