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Gesundheitsbehörde will Landesinitiative anregen und koordinieren

Leben mit Demenz: Im Alltag dabeibleiben

Hamburg – Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hat die Spitzen von Kranken- und Pflegekassen, Ärzteschaft, Krankenhäsuern, Wohlfahrtsverbänden und anderen Organisationen ins Rathaus eingeladen und über eine bessere Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen beraten. Auf Anregung der Senatorin wurde eine Hamburger Initiative ins Leben gerufen, um für Menschen mit Demenz das Leben im Alltag zu erleichtern.

„Viele Bürgerinnen und Bürger und viele Institutionen leisten bereits jetzt einen Beitrag, damit das Leben auch mit Demenz lebenswert bleibt“, so Senatorin Prüfer-Storcks. „Wir möchten die Anstrengungen auf diesem Gebiet koordinieren und verstärken. Deshalb haben wir heute die Landesinitiative „Leben mit Demenz“ auf den Weg gebracht. Die Initiative soll allen, die schon aktiv sind oder es werden wollen, einen Rahmen bieten, in dem Ideen und Aktivitäten vorgestellt, koordiniert und unterstützt werden können.“

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft erklärt zum Welt-Alzheimertag (21. September): Menschen mit und ohne Demenz begegnen sich zunehmend im Alltag. Dieses Zusammenleben kann positiv gestaltet werden – wenn das Krankheitsbild bekannt ist, Menschen mit Demenz trotz ihrer Krankheit ernst genommen werden und wenn ihnen und ihren Angehörigen mit Aufmerksamkeit, Wertschätzung und der notwendigen Geduld begegnet wird. Hier setzt die Hamburger Landesinitiative an.

In Hamburg leben schätzungsweise rd. 25.000 Menschen mit mittelschwerer oder schwerer Demenz. Die Zahl wird mit dem demografischen Wandel weiter steigen. Für 2025 wird von rund 31.000 Erkrankten ausgegangen. Wie eine Analyse von Versichertendaten ergab, ist das Lebenszeitrisiko an Demenz zu erkranken sehr hoch: 2009 waren 29 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen in ihrer letzten Lebensphase demenzkrank. Gerade im Frühstadium wird der Alltag dadurch zur Last, dass neue Technik nicht mehr verstanden wird, z.B. Fahrscheinautomaten, oder dass sich bei zunehmender Vergesslichkeit die Erkrankten aus angestammten Gruppen, z.B. Chören oder Sportgruppen zurückziehen.

Im Rahmen der Landesinitiative soll es verschiedene themenbezogene Arbeitsgruppen geben, die bis Mitte 2013 Vorschläge entwickeln. Bis Ende 2014 ist dann die Umsetzung vorgesehen.