Mit „BeLOTSE – Berliner Patientenlotsen für integrierte Schlaganfallnachsorge“ ist jetzt das erste Schlaganfall-Lotsen-Projekt in der Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg gestartet. Es handelt sich um ein gemeinsames Kooperationsprojekt von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, dem Jüdischen Krankenhaus Berlin und der Novartis Pharma GmbH.
Lotsinnen begleiten Schlaganfall-Betroffene und ihre Angehörigen
Von der Arbeit der beiden Lotsinnen, die am Jüdischen Krankenhaus Berlin beschäftigt sind, werden künftig Patientinnen und Patienten aus Berlin und Teilen Brandenburgs profitieren. Von der Klinik aus begleiten sie Schlaganfall-Betroffene und ihre Angehörigen in den ersten 12 Monaten nach dem Schlaganfall und navigieren sie durch das für Laien oft unübersichtliche Gesundheitssystem. Sie unterstützen Betroffene vom Klinikaufenthalt über die Reha bis hin zur häuslichen Nachsorge. Auf diese Weise sorgen die Schlaganfall-Lotsen für eine koordinierte Nachsorge und verbessern so die gesundheitliche Versorgung, Lebensqualität und soziale Teilhabe der Betroffenen.
Nach der Entlassung auf sich allein gesstellt
„Die Versorgung auf unserer überregionalen Stroke Unit und in der anschließenden Reha erfolgt professionell und zielgerichtet. Nach der Entlassung sind Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige aber oft auf sich allein gestellt. Das überfordert Betroffene häufig“, berichtet PD Dr. med. Gerhard Jan Jungehülsing, Chefarzt der Neurologie am Jüdischen Krankenhaus Berlin. Damit steige auch die Gefahr eines weiteren, oft gravierenden Schlaganfalls.
„Dank der Schlaganfall-Lotsinnen können wir unsere Patientinnen und Patienten nun auch über die Akutbehandlung hinaus unterstützen.“
PD Dr. med. Gerhard Jan Jungehülsing
Auf dem Weg zur Regelversorgung
Dr. Michael Brinkmeier, Vorstandsmitglied der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, betont: „Mit dem Projekt etablieren wir als Stiftung erstmals ein Schlaganfall-Lotsenprojekt in der Hauptstadtregion – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Regelversorgung.“ Die Stiftung hat das Nachsorgekonzept entwickelt und führt seit vielen Jahren Schlaganfall-Lotsenprojekte in ganz Deutschland durch.
Bestehende Versorgungs-Strukturen verbessern
Nicolas X. Weber, Leitung Innovation & Activation, Novartis Pharma, ergänzte: „Wir möchten das Gesundheitswesen von morgen mitgestalten und bestehende Strukturen sowie die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern. Hierfür braucht es starke Allianzen zwischen allen Beteiligten des Gesundheitswesens auf Augenhöhe. Das Projekt BeLOTSE ist ein weiteres Beispiel für unser Engagement, Patientinnen und Patienten ein Leben mit mehr Lebensqualität und einer besseren Versorgungsqualität zu ermöglichen.“
Lotsen-Schulung durch die Stiftung
Vor Projektstart erhielten die beiden Schlaganfall-Lotsinnen Isra Khedher und Judy Hennessen eine Schulung durch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und das Jüdische Krankenhaus Berlin. Beide Lotsinnen waren zuvor als Physiotherapeutin und Logopädin unter anderem auf neurologischen Stationen tätig und bringen viel Erfahrung in der Arbeit mit Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten mit. Jetzt konnten sie mit der Betreuung der ersten Betroffenen im Rahmen des BeLOTSE-Projekts beginnen.
„Es ist schön zu sehen, wie dankbar die ersten Patientinnen und Patienten dieses neue Angebot annehmen. Für uns ist es eine erfüllende Aufgabe, sie auf ihrem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben unterstützen zu dürfen.“
Isra Khedher
„BeLOTSE – Berliner Patientenlotsen für integrierte Schlaganfallnachsorge“ ist ein gemeinsames Kooperationsprojekt der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, des Jüdischen Krankenhauses Berlin und der Novartis Pharma GmbH. Gemeinsames Ziel der Projektpartner ist die Etablierung von Patientenlotsen für Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten am Jüdischen Krankenhaus Berlin. Die Patientenlotsen unterstützen wohnortnah Menschen in komplexen und akuten Lebenslagen sowie deren Angehörige, die in unserem unübersichtlichen Gesundheitssystem überfordert sind. Durch eine koordinierte Nachsorge verbessern Patientenlotsen deren gesundheitliche Versorgung, Lebensqualität und soziale Teilhabe.