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SARS-CoV-2-Testkapazitäten der fachärztlichen Labore sinnvoll nutzen: Symptomatische Personen immer mit PCR testen, ebenso Kontaktpersonen und Risikogruppen

Pressemitteilung

Berlin, 16. Februar 2021 – Datenauswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin zur SARS-CoV-2-PCR-Testung in KW 06 zeigt weiter fallende Positivrate.

Die Rate positiver SARS-CoV2-PCR-Befunde ist weiter rückläufig. In der KW 06 lag diese mit 6,8 Prozent niedriger als in der Vorwoche (7,9 Prozent). Auch die Inanspruchnahme der fachärztlichen Labore, gekennzeichnet durch die Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Testungen, sank erneut: um 5 Prozent von 948.114 (KW 05) auf 902.494. Insgesamt fielen bei den teilnehmenden 171 Laboren aus dem ambulanten und stationären Bereich 61.270 Tests positiv aus (Vorwoche: 75.094). „Wir sehen hier, entsprechend dem Infektionsgeschehen, durchaus einen positiven Trend“, erklärt Dr. Michael Müller. „Allerdings sollten wir gerade in dieser ermutigenden Phase der Pandemieeindämmung die parallele Ausbreitung der Mutationen im Blick behalten“, so der 1. Vorsitzende des ALM e.V. Nach wie vor sei es für die Nachuntersuchung Infizierter auf das Vorliegen der leichter übertragbaren Varianten B.1.1.7 und B.1.351 wichtig, entsprechend den RKI-Testkriterien mittels PCR breit und niedrigschwellig zu testen. „Dazu ist es dringend erforderlich, bei Verdachtsfällen, Kontaktpersonen und insbesondere bei Symptomen unabhängig vom Schweregrad, einen Abstrich für die SARS-CoV-2-PCR-Diagnostik zu nehmen. Nur dann ist eine Nachtestung auf das Vorliegen von Varianten möglich.“

„Die Mutationen sind in Deutschland flächendeckend in allen Bundesländern angekommen. Das RKI hat die Daten in einem Bericht am vorvergangenen Freitag publiziert. Wir sollten nicht riskieren, dass sich diese Varianten weiter ausbreiten“, betont auch Prof. Jan Kramer. Der Stellvertretende Vorsitzende des ALM e.V. sieht gerade in diesen Wochen keinen Spielraum für eine Abkehr von den bisherigen erfolgreichen Maßnahmen und Regelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie. „Auch bei sinkenden Infektionszahlen riskieren wir eine weitere Welle, wenn wir jetzt nicht dranbleiben und uns weiterhin streng und konsequent an die uns allen bekannten wichtigen Verhaltensempfehlungen halten: Kontakte weitgehend reduzieren, Abstand halten, Maske tragen, Hygieneregeln befolgen, Lüften in Innenräumen und die Corona-Warn-App nutzen. Das sind und bleiben die wichtigen Maßnahmen, um auch der Ausbreitung von Varianten wirksam zu begegnen.“

Der Blick in andere Länder Europas zeige, wie rasant sich die Mutationen ausbreiten können. Um weitere Informationen über die Verteilung der Varianten wie B.1.1.7 und B.1.351 zu erhalten, würden Positivproben auch in den kommenden Wochen breit nachgetestet. Darüber hinaus untersuchen die fachärztlichen Labore im Rahmen der Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV) bis zu zehn Prozent aller Positivproben im Rahmen von Gesamtgenomsequenzierungen. „Auf diese Weise können wir das Entstehen und die Ausbreitung von Mutationen insgesamt beobachten und frühzeitig reagieren, wenn bisher noch nicht bekannte Varianten das Infektionsgeschehen beeinflussen“, erklärt Evangelos Kotsopoulos.

ALM e.V. sieht Verlagerung von SARS-CoV-2-PCR-Tests auf Antigentests kritisch

Der Vorstand im ALM e.V. weist wie in den vergangenen Wochen darauf hin, dass insbesondere im Hinblick auf eine gute Einschätzung der Gesamtlage ein differenzierter Blick auch auf die Antigentests nötig sei: „Wir haben leider immer noch kein klares Bild davon, wie viele Tests derzeit durchgeführt werden und wie viele davon positiv ausfallen.“ Positive Tests seien entsprechend den RKI-Empfehlungen stets mit einer PCR zu bestätigen und gemäß Infektionsschutzgesetz zu melden. Kotsopoulos weiter: „Fließen diese Daten nicht in die Teststatistik ein und werden positive Tests nicht durch eine PCR bestätigt, können wir uns auch kein klares Bild von der Verbreitung der Mutationen machen.“

Für die Labore im ALM e.V. besteht kein Zweifel daran, dass die fachärztlichen Labore für die breite und anlassbezogene Testung entsprechend der Nationalen Teststrategie ausreichend PCR-Testkapazitäten zur Verfügung haben. „In dieser Woche stehen abermals rund 1,9 Millionen Tests hierfür bereit“, so Dr. Michael Müller. Es sei deshalb wichtig und richtig, bei der Diagnosestellung auf die sichere Testmethode PCR zu setzen und die diagnostisch schwächeren Antigentests, wie fachlich empfohlen, bei der Serientestung asymptomatischer Personen einzusetzen. „Wenn wir mehr Freiheit und Sicherheit wollen, dann sollten wir die verfügbaren Tests entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit einsetzen: Die PCR für alle diagnostischen Fälle, den Antigentest in dafür geeigneten Situationen bei Public Health-Fragestellungen. Antigentests und Heimtests sind in diesem Zusammenhang als zusätzliche Maßnahme zur Unterstützung der allgemeinen Verhaltensregeln zu sehen und nicht als Möglichkeit zur Freitestung und damit verbundener Lockerung von Maßnahmen.“

Die Nationale Teststrategie des Bundesministeriums für Gesundheit finden Sie auf der Homepage des Robert Koch-Instituts.

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Ein Hinweis in eigener Sache: Um insbesondere Landrät*innen und Bürgermeister*innen sowie Entscheider*innen für die labordiagnostische Versorgung vor Ort einen besseren Überblick zu geben, haben wir die Informationsseite „Corona Diagnostik Insights“ mit Laborfinder sowie Zahlen, Daten und Fakten zur Covid-19-Labordiagnostik eingerichtet. Außerdem finden Sie dort eine erste Übersicht der fachärztlichen Labore in Deutschland, die Vollgenomsequenzierungen durchführen.

Auf unserer Homepage finden Sie FAQ zum Thema. Diese aktualisieren wir regelmäßig. Bei weiteren Fragen freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.

Weitere Infos zum SARS-CoV-2-Virus, zu COVID-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter:
www.rki.de / www.bmg.bund.de / www.kbv.de

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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.