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Befragung: Viele wiederverwertbare Hilfsmittel werden nicht zurückgegeben

Befragung: Viele wiederverwertbare Hilfsmittel werden nicht zurückgegeben

Pressemitteilung

München – Erhebung unter 2.022 Versicherten geht der Frage nach, was mit Rollstühlen und Co. passiert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. (04.08.2023)

Krücken, Orthesen, Glukosemessgeräte, Pflegebetten, Rollstühle und rund 41.000 Produkte mehr zählen zu den Hilfs- und Pflegehilfsmitteln. 2022 haben die GKV-Versicherten Hilfsmittel im Wert von 10,4 Mrd. Euro erhalten*. Doch was passiert mit Rollator, Pflegebett und Co., wenn sie nicht mehr gebraucht werden? 33 Prozent der Beziehenden von wiederverwertbaren Hilfsmitteln geben sie nach dem Gebrauch zurück. Eine mit 43 Prozent deutlich größere Gruppe lagert zumindest ein ausrangiertes Hilfsmittel nach Gebrauch weiter zu Hause. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von YouGov für die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse unter 2.022 Teilnehmenden.

Wiedernutzbare Hilfsmittel verbleiben oft bei Versicherten

Viele Hilfsmittel, die eigentlich wieder verwendet werden könnten, schlummern in Kellern oder auf Dachböden. Damit stehen sie der Versichertengemeinschaft nicht mehr zur Verfügung. Unterdessen haben 15 Prozent der Nutzenden ein wiederverwertbares Hilfsmittel verschenkt oder verliehen. Weitere acht Prozent haben mindestens eines entsorgt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht alle Hilfsmittel mehrfach genutzt werden können. Häufig werden sie individuell angefertigt oder sind aus hygienischen Gründen nicht dafür geeignet. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Hilfsmitteln, die ohne Weiteres von unterschiedlichen Patientinnen und Patienten nacheinander genutzt werden können. Dazu zählen beispielsweise Krücken, Rollatoren oder einfache Rollstühle**. In der Regel werden diese Hilfsmittel entweder über die Kranken- bzw. Pflegekasse oder über das Sanitätshaus als Leihprodukte ausgegeben. Werden sie nicht mehr gebraucht, sollte der oder die Versicherte dies melden. In den meisten Fällen organisiert das ausgebende Sanitätshaus dann die Rückholung.

65 Prozent der Deutschen zur Wiederverwertung von Hilfsmitteln bereit

Die Möglichkeit, ein Hilfsmittel weiter zu nutzen, allein reicht nicht aus. Mindestens ebenso wichtig ist, dass die Menschen bereit sind, ein gebrauchtes Hilfsmittel auch zu nutzen. Immerhin 65 Prozent der Deutschen bejahen dies. 25 Prozent lehnen die Vorstellung eines Secondhand-Hilfsmittels ab. Elf Prozent konnten sich noch keine abschließende Meinung dazu bilden. Auffällig ist, dass pflegende Angehörige besonders offen für die Idee sind, Hilfsmittel mehrfach zu nutzen. In dieser Gruppe befürworten 70 Prozent die Mehrfachnutzung. Das könnte damit zusammenhängen, dass pflegende Angehörige in besonderem Maße erleben, wie viel Material und Geld für die Hilfsmittel eingesetzt werden.

Wir brauchen einen nachhaltigeren Einsatz von Ressourcen im Gesundheitswesen

Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass im Bereich der Hilfs- und Pflegehilfsmittel noch viel Potential liegt, um Müll zu vermeiden und um die Finanzen der Versichertengemeinschaft zu schonen. Dazu Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK: „Wir brauchen einen nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen des Gesundheitswesens. Es gilt, den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens zu verkleinern, seine Ressourcen zu schonen und gleichzeitig eine hohe Versorgungsqualität aufrechtzuerhalten.“

Und Dr. Demmler ergänzt: „Im Hilfsmittelbereich beispielsweise kann eine konsequentere Weiternutzung die Umwelt schonen und der Versichertengemeinschaft gleichzeitig viel Geld sparen. Geld, das den Menschen an anderer Stelle wieder zu Gute kommen kann. In diesem Bereich brauchen wir dringend kreative Ideen und Lösungen, wie Wiederverwertung nicht an aufwändiger Logistik und Lagerkosten scheitert. Dazu ist es nötig, sich die typischen Versorgungsprozesse genau anzusehen, um nachhaltigere Lösungen zu entwickeln.“

Über die Befragung
Das Gesundheitswesen steht vor der Herausforderung, in allen Bereichen nachhaltiger mit seinen Ressourcen umzugehen. Die vorliegende Befragung nimmt den Umgang mit wiederverwertbaren Hilfsmitteln unter die Lupe. An der Online-Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse und der YouGov Deutschland GmbH nahmen zwischen dem 19. und 21. Juli 2023 insgesamt 2.022 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland. 885 der Befragten hatten in den letzten fünf Jahren selbst mindestens ein Hilfsmittel verwendet oder haben den Gebrauch bei einem nahen Angehörigen miterlebt. Bei 563 der Befragten handelte es sich bei der Nutzung um ein wiederverwendbares Hilfsmittel.

*Quelle: 6. Bericht des GKV-Spitzenverbandes zur Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnisses
(Berichtszeitraum: 1.3.2022-28.2.2023)
** Eine Liste der in der Befragung betrachteten wiederverwertbaren Hilfsmittel befindet sich hier

Die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse ist die größte Betriebskrankenkasse Deutschlands und gehört zu den 20 größten gesetzlichen Krankenkassen. Als geöffnete, bundesweit tätige Krankenkasse versichert sie mehr als eine Million Menschen und betreut über 100.000 Firmenkunden in Deutschland – mit mehr als 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 86 Geschäftsstellen.

Seit über 100 Jahren setzt sich die SBK persönlich und engagiert für die Interessen der Versicherten ein. Sie positioniert sich als Vorreiter für einen echten Qualitätswettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung. Voraussetzung dafür ist aus Sicht der SBK mehr Transparenz für die Versicherten – über relevante Finanzkennzahlen, aber auch über Leistungsbereitschaft, Beratung und Dienstleistungsqualität von Krankenkassen. Im Sinne des Kunden vereint die SBK darüber hinaus das Beste aus persönlicher und digitaler Welt und treibt die Digitalisierung im Gesundheitswesen aktiv voran.

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